MÄDLOW, W.
ABBO-Tagungen ausschnittsweise von Jürgen Kage auf Videofilm aufgezeichnet und dokumentiert.
. Lag die Mitgliederzahl im November 1991 bei 150, betrug sie im September 1992 bereits 236 und liegt derzeit bei 350. 1992 begann der Aufbau der ABBO-Bibliothek, die in erster Linie ein Archiv für unveröffentlichte Manuskripte und Mitteilungen, später auch Standort von Tauschzeitschriften und der Beobachtungskartei darstellte. Sie war zunächst in der ornithologischen Abteilung des Naturkundemuseums in Berlin untergebracht und wurde 1997, als dort die weitere Betreuung nicht mehr gewährleistet war, nach Beeskow zu Hartmut Haupt verlagert. Ein wichtiger Bestandteil der Bibliothek ist auch die alte Libbert-Literaturkartei, die der ABBO von der Tochter W. Libberts, Frau Kroll, 1998 als Schenkung übergeben wurde. Ein Meilenstein war 1993 das langersehnte Erscheinen des ersten Heftes der»Otis«, der ersten rein ornithologischen Fachzeitschrift für Brandenburg . Der Weg zum Erscheinen des ersten Heftes, dessen Schriftleitung Prof. D. Wallschläger übernommen hatte, war beschwerlich, und das Heft nicht frei von Startschwierigkeiten. Auch zukünftig sollte es leider bei der Herausgabe der Zeitschrift, deren Schriftleitung 1996 auf Bodo Rudolph und Torsten Ryslavy überging, immer wieder terminliche und technische Probleme geben, die unter anderem mit dem Zwang zu preiswerter Produktion zusammenhingen. Dennoch entwickelte sich die Zeitschrift schnell zum zentralen Organ der brandenburgischen Ornithologie und stieß auch überregional auf Interesse. Eine wichtige Entscheidung traf die Mitgliederversammlung 1996, als die Mitgliedschaft in der ABBO mit dem Bezug der»Otis« verknüpft wurde, denn dadurch konnte die Auflage erhöht und eine bessere Kostendeckung erreicht werden. Die avifaunistischen Jahresberichte, die fortlaufend in der Zeitschrift publiziert wurden, nahmen schnell an Umfang zu, gaben den Beobachtern einen Überblick über die ornithologischen Geschehnisse des Jahres und dienen als Wichtige Datenquelle für weitere Auswertungen beispielsweise im Rahmen der Avifauna-Arbeit. Zahlreiche weitere Aktivitäten der ABBO, deren Vorsitz 1993(bis 1999) Dr. Axel Schmidt übernahm, können hier nur gestreift werden, beispielsweise die Unterstützung landesweiter Erfassungsprogramme (Kiebitz 1993, Lachmöwe 1999, Rotmilan 2000), die Erstellung von Adressenlisten(erstmals 1993), Aktivitäten zum Vogelschutz(Resolution zu Europäischen Vogelschutzgebieten 1993, Eintreten gegen Windkraftanlagen in Kranichrastgebieten 1997), Mitarbeit an der zweiten Roten Liste(DÜRR et al. 1997)
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die Unterstützung der internationalen Tagung des European Bird Census Council 1998 in Cottbus und die Gründung einer Avifaunistischen Kommission 1998 gemeinsam mit der BOA.
Der lange Weg zu Avifauna Die 1983 erschienene»Vogelwelt Brandenburgs«(RUTSCHKE 1983) war die erste zusammenfassende Darstellung der Vogelwelt unseres Gebietes seit 1919. Da in der Avifauna zumeist nur Daten bis Mitte/Ende der 70er Jahre berücksichtigt wurden, auch die zweite Auflage(1987) keine Aktualisierung ermöglichte, aber die Kenntnis der heimischen Vogelwelt inzwischen schnell gewachsen war, wurden schon frühzeitig Schritte zu einer Neubearbeitung unternommen. Bereits 1988 wurde unter Leitung von Prof. Rutschke als Herausgeber eine aktualisierte Artbearbeiterliste erstellt, es wurden Listen mit gewünschten Daten verschickt und eine Gitterfeldkartierung ausgewählter Brutvogelarten vorbereitet. Bei der Gründung der ABBO wurde(auf Vorschlag von Dr. L. Kalbe) die Fortschreibung der Avifauna als Verbandsziel in die Geschäftsordnung aufgenommen. Schon bald zeichnete sich ab, dass die Herausgabe der Avifauna einen gewaltigen Arbeitsumfang annehmen und die avisierten Erscheinungstermine (zunächst 1992, später 1995) nicht zu halten sein würden. Von Prof. Rutschke und dem ABBO-Vorstand wurde deshalb 1993 ein Förderantrag an das Umweltministerium vorbereitet, der unter anderem eine
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