Heft 
Band 8
Seite
80
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80 Noag, T.

Manuskript sahen Dr. M. Flade, H. Haupt und Dr. K. Witt kritisch durch. Allen genannten Herren möchte ich herzlich danken.

Ergebnisse und Diskussion Tab. 3 gibt einen Überblick über die ermittelten Paarzahlen und Brutdichten 1997/98 im Vergleich mit den Daten von SCHIERMANN(1930).

Tab. 3: Übersicht über die ermittelten Revierzahlen und Siedlungsdichten(*Rev./10 ha,** Rev./100 ha) im Vergleich zu SCHIERMANN(1930). Tab. 3: Overview of territory numbers and breeding densities of Woodpeckers(* terr./10 ha,** terr./100 ha) in comparison to SCHIERMANNs data(1930).

Art diese Arbeit SCHIERMANN(1930) Reviere Abundanz Brutpaare Abundanz 1997 1998 1997 1998 Grünspecht 8 9 0,44** 0,49** Z 0,25** Schwarzspecht 17 17 27 1,27 11 0,84** Buntspecht ? 89? 0,67-0,77* 55 0,42* Mittelspecht 107 92 0,8-0,97* 0,69-0,87* 12 0,09* Kleinspecht 21 21 0,16* 0,16* 35 0,27*

Grünspecht(Picus viridis) 1997: 8 Reviere(0,44 Rev. /100 ha Gesamtfläche); 1998: 9 Reviere(0,49 Rev. /100 ha Gesamtfläche)

Wie aus der Abb. 5 ersichtlich ist, sind die Vorkommen recht gleichmäßig über die Waldrandzonen ver­teilt. Lediglich 1998 hielt sich ein Grünspechtpaar in den lichten Rotbuchenalthölzern im zentralen Bereich des UG auf. Allerdings betrug die Entfernung zum Offenland nur wenige hundert Meter. Sämtliche Reviere verkörpern mit der Präferenz für Übergänge der Altholzkulissen in die parkartige, von Baumgruppen und-zeilen unterbrochene, extensiv genutzte Wiesenlandschaft den klassischen Grün­spechtlebensraum(vgl. BLUME 1980). Wesentliche Habitatcharakterisika im UG bilden die trockenwarmen und z.T. nur spärlich bewachsenen(ameisenreichen) Hochwasserschutzdämme in einem ansonsten recht grundwassernahen Millieu. Sie scheinen ganzjährig enorme Bedeutung zu besitzen. So wurden beispiels­weise am 10.11.98 auf einer 5 km langen Deichstrecke(hier in beiden Jahren 4 Rev.) 7 nahrungsuchende Grünspechte beobachtet. Auch Gartenanlagen mit gemähten Rasenflächen am westlichen Ortsrand von Schlepzig werden regelmäßig aufgesucht, z.B. 1 ad.+ 3 dj. am 14.7.98.

SCHIERMANN(1930) bezeichnete den Grünspecht als»nur vereinzelt an den Waldrändern vorkommend« und gab für das Waldgebiet 5 BP, sowie für die Randzone 2 BP an. Die daraus resultierende Abundanz von 0,25 BP/100 ha für die Gesamtfläche von 2.800 ha liegt deutlich unter den aktuellen Werten. Entgegen den starken Rückgängen in weiten Teilen des Verbreitungsareals(z.B. BAUER& BERTHOLD 1996, DÜRR et al. 1997) stieg der Bestand im UG besonders im Waldgebiet spürbar an. Diese Zunahme lässt sich durch ein verbessertes Angebot der Hauptnahrung, nämlich Wiesenameisen(BLUME 1980, MUSCHKETAT& RAQUE 1993) erklären.

Der von SCHIERMANN(1930) behandelte Zeitraum war durch alljährliche, langanhaltende Winterüberflu­tungen und intakte wasserspeichernde Flachmoorböden geprägt. Mit der Intensivierung der Entwäs­serungsmaßnahmen, einschließlich der Errichtung von Deichanlagen(auch für den Fischteichbau) sank der Grundwasserspiegel im Umfeld des UG natürlich etwas ab, wodurch sich bei gleichzeitiger Strukturer­höhung die Lebensbedingungen der Nährtierfauna grundlegend verbessert haben dürften. Offensichtlich

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