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Bemerkenswert sind die geringen Abstände gleichzeitig besetzter Nester. Minimal wurden in Hohenbocka 3,30 m, 12 m und 13 m gemessen. Bei GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER(1985) und ÖLSCHLEGEL(1985) werden 13,5 m bzw. mind. 8 m als Extremwerte genannt.
Vollgelege enthielten bei 38 Nestern im Durchschnitt 5,3 Eier. Im Mai waren die Gelege am größten. Zu Ende der Brutzeit nahm die Gelegegröße ab(Tab. 1). 1999 enthielt ein Nest in Biehlen 9 Eier, von denen 4 juv. schlüpften. In ein aufgegebenes Gelege wurden hier neue Eier gelegt. In 23 Nestern mit bekannter Gelegegröße wurden später folgende Jungenzahlen festgestellt: 4er-Gelege: 1 x 2, 1 x 4 Junge; 5er-Gelege: 1x1,5x4,6x5 Junge(1 x später 1 juv. tot, 1 x später alle 5 juv. tot); 6er-Gelege: 1 x 5(1 x später 1 juv. tot), 7 x 6 Junge; 7er-Gelege: 1 x 6 Junge(im Durchschnitt, ohne tote juv., 4,48).
Tab. 1: Vollgelegestärken der Bachstelze in den einzelnen Monaten. Tab. 1: Clutch sizes of White Wagtails in different months. April Mai Juni Juli ges. 4 Eier 1 3 2 6 5Eier.. 3 2 8 4 17 6Eier 4 6 4 14
7 Eier 1 1 Mitte 5,6 57 51 47° 33
Von 63 Bruten waren 42 erfolgreich. Nester mit Eiern wurden 10 x aufgegeben, 2 x ausgeraubt, Bruten mit Eiern oder juv. 2 x ausgeraubt und Bruten mit juv. 2 x aufgegeben, 5 x ausgeraubt. Sehr unterschiedlich sind die Bruterfolge an den verschiedenen Neststandorten. So gingen von 1l Bruten in Rohren der Sommermast Hohenbocka 10 verloren. Dieser Brutplatztyp wurde aber alljährlich wieder genutzt. 3 von 6 Bruten in Nischen unter Fenstern waren ebenfalls erfolglos. Dagegen wurden nur 2 von 17 Bruten auf Gastanks in Biehlen aufgegeben. Der höchste Bruterfolg wurde in einem Nest in Hohenbocka (zwischen Kabeln und Wand; Nest 5 in Abb. 1) erreicht. Dort waren alle 7 kontrollierten Bruten erfolgreich.
6 x konnten 2 und 3 x 3 erfolgreiche Bruten im selben Jahr und Nest festgestellt werden. In Biehlen wurden in den selben Neststandorten(3 Gastanks) jeweils 6(1998-2000), 5(1997-2000) und 4(1999-2000) Bruten gefunden.
Der früheste Nachweis der Ablage des ersten Eies gelang am 9.4.99 in Biehlen. Letztmalig konnten am 16.8.98 4 juv. in einem Nest in Biehlen beobachtet werden.
Beobachtungen weiterer Arten im Zusammenhang mit dem guten Nahrungsangebot
Neben den zu erwartenen Arten wie Sperlingen, Finken und Ammern, die sich das Futter mit Gänsen und Schweinen teilten, oder Milanen und Krähenvögel, die sich von in der Nacht durch Fuchs oder Marder getöteten Gänsen ernährten, konnten weitere eher nicht an Stallanlagen zu erwartende Arten meist bei der Nahrungsaufnahme beobachtet werden. Von den morgendlichen Gänsekadavern der Anlage Biehlen ernährten sich auch Weißstorch(Ciconia cico nia ), Mäusebussard(Buteo buteo), Rohrweihe(Circus aeruginosus ), Seeadler(Haliaeetus albicilla) und Silbermöwe(Larus argentatus). Zusammen mit den Gänsen nutzten Stockenten(Anas platyrhynchos ) und Krickenten(Anas crecca) die aufgestellten Futterautomaten. Begünstigt durch den zur Gänseweide gehörenden Graben kam es zur regelmäßigen Überwinterung der Krickente. Nachdem im Dezember die Gänse geschlachtet sind, wurden die Futterreste und die im Graben entstandenen Schlammflächen zur Nahrungsaufnahme genutzt. Maximal wurden im Herbst mind. 45-50 Exemplare am 6.11.00 und im Winter 17 Exemplare im Dezember/Januar 98/99 nachgewiesen.