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nen Reviere waren wieder besetzt. Zwischen den Revieren 1 und 2 hatte sich noch ein viertes Paar angesiedelt. Die vier Neststandorte bildeten eine halbkreisförmige Linie von 2,64 km Länge. Die Abstände zwischen den Nestern betrugen in den beiden Jahren: 1999 2000 Nest 1- Nest 2: 1.250 m Nest 1- Nest 2: 1.250 m Nest 1- Nest 3: 1.735m Nest 1- Nest 4: 750m
Nest 4- Nest 3: 640 m Streckenlänge: 2.985 m Streckenlänge: 2.640 m Die kürzere Streckenlänge im Jahr 2000 resultiert aus der Veränderung des Neststandortes von Paar 2 gegenüber dem Vorjahr um 550 m. Die Paare 1 und 3 hatten ihre Nester 2000 faktisch an den gleichen Stellen wie 1999 gebaut, was für eine hohe Brutorttreue der Art spricht. Bei großzügiger Einordnung der Brutreviere des Jahres 2000 in eine fiktive Kontrollfläche von 2x4 km ergibt das eine Brutrevierdichte von 0,5 BP/1 km?. Über die Neststandorte und den Bruterfolg in der Wilmersdorfer Kontrollfläche informiert Tab. 1.
Tab. 1: Übersicht über die Neststandorte und den Bruterfolg des Raubwürgers im Untersuchungsgebiet Wilmersdorf . Tab, 1: Location of nests and breeding success of Great Grey Shrikes in the Wilmersdorf study area.
Jahr Nr. Standort Gehölzart Nesthöhe_ Bruterfolg 1999 Feldsoll Schlehe ca.3,8m nein Feldhecke Schlehe ca.3,5m unbekannt Feldsoll unbekannt ja 2000 Feldsoll Schlehe 2,6 m ja Feldsoll Schlehe 2,55m nein Feldsoll Schlehe 4,3 m ja Ehemalige Koppel Schwarzpappel ca.20 m ja
Die Brutreviere befanden sich(zur Zeit der Reviergründung und des Nestbaues) ausschließlich in oder in unmittelbarer Nähe von Feldgrünlandschlägen und von Hochspannungsleitungen, die gern als Sitzwarten genutzt wurden. Interessant ist, dass in der Literatur für die Uckermark und Brandenburg Neststände in Schlehenbüschen nicht genannt werden. Diese Gehölzart bietet mit ihren sperrigen und dornigen Zweigen nicht nur mechanischen Schutz vor Räubern, sondern auch einen guten Sichtschutz. Auffällig sind ferner die meist geringen Nesthöhen(Abb. 1). Der für die Uckermark bisher niedrigste bekannte Neststand von 3,5 m(DITTBERNER 1996) wurde gleich zweimal unterboten.
Hohe Brutdichten Während die 0.g. Beobachtungen Neuansiedlungen bzw. Bestandszunahmen, verbunden mit hohen Brutdichten dokumentieren, können bei den folgenden Feststellungen nur ungewöhnlich hohe Dichten belegt werden, die bisher aus der Uckermark nicht bekannt waren. Bestandszunahmen können auf der Grundlage des vorhandenen Wissensstandes(DITTBERNER 1996) nur vermutet werden.
Gebiet Peetzig
1995 stellte St. Fischer in einem Untersuchungsgebiet bei Peetzig 3 Raubwürgerreviere fest. Bei Zugrundelegung einer fiktiven Flächengröße von 2 x 3,5 km ergab sich die erstaunlich hohe Brutdichte von 0,43 BP/1 km. Die Abstände der Revierzentren betrugen ca. 1500 bzw. 1000 m. 1996 waren 2 der Reviere erneut besetzt.