Vogelverluste an Energiefreileitungen
werden, dass sie in genügend großer Entfernung zu Stromleitungen aufgestellt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die vorliegende Arbeit vom Energieversorger nicht nur als»Prestigeobjekt« angesehen wird, sondern dass die Vorschläge auch umgesetzt werden und dass in anderen Regionalbereichen der e.dis gleichermaßen vorgegangen wird. Im Versorgungsgebiet der e.dis sind ca. 40% des deutschen Storchenbestandes heimisch. Das sollte Verpflichtung genug sein. Auf die oftmals genutzte Ausrede, man wisse nicht, wo Handlungsbedarf besteht, kann nach dieser Arbeit nicht mehr zurückgegriffen werden.
Zusammenfassung Im Regionalbereich West der e.dis Nord AG wurde das Ausmaß von Vogelunfällen an Energiefreileitungen analysiert. Aus diesem Gebiet liegen aus dem Zeitraum 1975-2000 223 Todfunde von 36 Arten vor. Stromschlag ist häufiger die Todesursache als Leitungsanflug. Über die Hälfte der Todesfälle betreffen den Weißstorch. Am gefährlichsten erwiesen sich Abspannmaste und Trafomaststationen. Anhand der eigenen Analysen und Angaben aus der Literatur über die Häufigkeit von Unfällen in verschiedenen Landschaften wird ein Prioritätenkatalog für die Entschärfung von Leitungsmasten aufgestellt. Sofort sollten 183 bekannte Unfallmasten, dann 1.127 Masten in Horstumfeldern von Weißstörchen und anschließend sukzessive alle restlichen ca. 9.800 Masten entschärft werden. Die Kosten für die Entschärfung aller Masten werden auf 6,1 Mio. DM geschätzt.
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