Heft 
Band 8
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122 BELLEBAUM, J.& W. DITTBERNER a

am Rand der Altstadt bereits in den 1960er Jahren vorhanden, in den übrigen Teilgebieten entwickelte er sich großenteils erst in den 80er Jahren.

Material und Methode In den Jahren 1999 und 2000 fand im Rahmen eines Forschungsvorhabens(MAMMEN et al. 2001) eine Kartierung der Bruten von Elster und Nebelkrähe im gesamten Poldergebiet(82 km?) in Zusammenarbeit mit der Naturwacht Unteres Odertal statt. Dabei wurden im März und April vor dem Laubaustrieb mög­lichst alle Nester gesucht und während der gesamten Brutsaison auf Besetzung durch Brutpaare kontrol­liert. Zusätzlich wurden Paare erfasst, die Reviere ohne Nestfund besetzt hielten(zur Methode s. HUSTINGS et al. 1989). Bei Neufunden besetzter Nester im Mai/Juni wurde überprüft, ob nahegelegene bekannte Nester/Reviere noch besetzt waren, um Doppelzählungen durch Umsiedlungen und Nachgelege in neuen Nestern auszuschließen. Im Stadtgebiet wurde durch die OAG»Uckermark « im Jahr 2000 eine Fläche von 10,2 km? mit vergleichbaren Methoden untersucht. Für die 1999 kartierten Nester der Nebelkrähe im Poldergebiet wurden die Abstände zur geschlossenen Bebauung(Orte, Industrieanlagen) und zur Oder ermittelt. Die Werte wurden mit den entsprechenden Abständen der Knoten des UTM-Gitters der Topographischen Karte verglichen, die gleichmäßig inner­halb des Poldergebiets verteilt sind. Bei der Auswertung von früheren Kartierungen wurden nur Originalunterlagen berücksichtigt. Im Jahr 1978 kartierten Mitglieder der Schwedter Fachgruppe Ornithologie das FIB»Unteres Odertal « und eine Fläche von 7,97 km im Stadtgebiet. Die Ergebnisse wurden von U. Kraatz und E. Krätke zur Verfügung gestellt. Von der zweiten Kartierung 1994 liegen Ergebnisse aus Teilgebieten vor. Es handelt sich im Stadtgebiet um den größten Teil des Stadtkerns(1,4 km, W. Mädlow briefl.) und ein ca. 2 km? großes Gebiet mit Kleingärten, Industriebauten, Brachen und Ackerflächen am westlichen Stadtrand(U. Kraatz briefl.). Im Poldergebiet wurden eine Teilfläche des FIB von 2,8 km? bei Friedrichsthal und der Stolper Trockenpolder(20,5 km?) kartiert(DITTBERNER& MÄDLOW 1998, W. Mädlow briefl.). Im überwiegenden Teil des FIB führte dagegen ein spätes Hochwasser zu stark reduzierten Dichten. Danksagung: An den Kartierungen 1999 und 2000 beteiligten sich außer den Verfassern M. Bolz, D. Fährmann, D. Gerhardt, B. Grimm, U. Gründel, I. Kapuhs, P. Kleinhans, E. Krätke, A. Pataki, J. Sadlik, H. Schmidt und U. Schünmann, denen wir für ihre Mitarbeit danken. Die Erfassungen im Poldergebiet erfolgten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz(LBV) und der Nationalparkverwaltung»Unteres Odertal « im Rahmen eines F+E-Vorhabens des Bundes(MAMMEN et al. 2001).

Ergebnisse Die Kartierungen 1999 und 2000 ergaben nahezu identische Brutpaardichten im Poldergebiet. Deshalb werden hier vorwiegend die Ergebnisse von 2000 dargestellt, die sich direkt mit der Kartierung im Stadtgebiet vergleichen lassen.

Elster: Die Elster hat seit 1978 im FIB um 70% abgenommen und kommt im Poldergebiet nur in sehr geringer Dichte vor. Im FIB brütete im Jahr 2000 nicht einmal ein Drittel des Bestandes von 1978(7 bzw. 24 Brutpaare, Abb. 1). Alle Brutplätze im FIB lagen 1999 und 2000 in der Nähe von Gebäuden(Grenzab­fertigungsanlagen, Bauhof) oder Siedlungen am Gebietsrand. Im Stolper Trockenpolder beschränkte sich das Elsternvorkommen auf ein Teilgebiet mit überwiegender Weidenutzung. Dagegen fehlte die Art im überwiegend ackerbaulich genutzten Südteil und konzentrierte sich auch nicht in Siedlungsnähe.