Heft 
Band 8
Seite
145
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Kleine Mitteilungen 145 U

Bereits im März 2000, also zur Abzugszeit bei uns überwinternder nordöstlicher Krähen, wurden vom Autor am 6.3.2000 mindestens 350 Nebelkrähen am Schlafplatz festgestellt, während es am 16.3.2000 nur noch 90 Nebelkrähen(sowie 10 Saatkrähen) waren.

Anfang Januar 2001 konnte ein überraschend hoher Schlafplatzbestand von 1470(!) Nebelkrähen am 6.1.2001 ermittelt werden(T. Heinicke, T. Ryslavy). Dieser hohe Mittwinterbestand verringerte sich an den Folgetagen auf 850 Ind. am 10.1.2001(T. Ryslavy, K. Bassen). Leider konnten in den Folgewochen keine Schlafplatzzählungen mehr durchgeführt werden.

Den Schlafplatz bildete ein ca. 0,5 ha großes Feldgehölz, bestehend aus Gemeiner Esche (Fraxinus excelsi­ or ) und Stieleiche(Quercus robur). Als Vorsammelplätze dienten 2-3 Masten einer tangierenden 110 kV­Stromleitung sowie einzelne Stieleichen an einem Feldweg.

Dieser sehr hohe Mittwinterbestand bedeutet einerseits das bisherige Schlafplatzmaximum in Brandenburg , andererseits ist erstmals für Westbrandenburg ein bedeutender Schlafplatz in Erscheinung getreten. Bisher gemeldete große Schlafplatzbestände in Brandenburg stammen ausschließlich aus dem Nordosten des Landes. Einen noch bedeutenderen Nebelkrähen-Winterschlafplatz gibt es in Berlin am Wannsee , wo mehrfach über 1.000 Nebelkrähen registriert werden konnten, maximal ca. 2.000(5.3.1988, 5.1.1991) und sogar ca. 3.000 Ind.(23.1., 13.2.1993)(D. Stripp).

Literatur RUTSCHKE, E.(1987): Die Vogelwelt Brandenburgs . Fischer-Verlag , Jena . 2. Aufl.

HOFFMANN, J.& A. KOSzInskı(1993): Die Vogelwelt im Landkreis Strausberg . Tastomat, Waldsieversdorf . KLAFS, G.& J. STÜBS(1977): Die Vogelwelt Mecklenburgs. Fischer-Verlag , Jena .

LITZBARSKI, B., H. LITZBARSKI, H.& G. HÜBNER(1967): Die Vogelwelt des Tonabbaugebietes bei Zehdenick , Kr. Gransee. Veröff. Bez.-Mus. Potsdam 14(Beitr. Tierwelt Mark IV): 105-129.

Anschrift des Verfassers Torsten Ryslavy, Brandenburger Str. 14, 14641 Retzow