Otis 9(2001): 67-76
Untersuchungen zum Einfluss der Winterbestände des Raubwürgers (Lanius excubitor) auf den Brutbestand
von Hagen Deutschmann
Summary: The influence of winter densities of Great Grey Shrike on their breeding numbers.
In the early 1990s, the Great Grey Shrike profited from structural changes and areas of fallow land in agricultural landscapes in the eastern parts of Brandenburg . On a 100 km’ study plot near Lieberose 3 to 6 breeding territories were occupied, and 6-13 birds were present during the winter. There was a numerical correlation between mean number of wintering birds and number of breeding birds next spring. In a larger study area(941 km?) in the former Beeskow district 8 breeding pairs occupied territories in 1999 and 2000, respectively. The number of wintering birds was much higher(39 birds in January 2000). Fallow land and former military training areas were preferred by the birds in winter and in summer. The high numbers of Great Grey Shrike are not tenable due to vegetation regrowth.
Einleitung Der Raubwürger als Brutvogel der halboffenen Landschaft ist in vielen Gebieten Mitteleuropas im Bestand zurückgegangen(z.B. BAUER& BERTHOLD 1996). Die Bestandsentwicklung ist komplex und weniger augenscheinlich als bei anderen Lanius-Arten von der Klimaentwicklung bestimmt(GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER 1993). In Brandenburg erreichte die Art den Tiefpunkt ihrer Bestandsentwicklung etwa Mitte der 80er Jahre mit schätzungsweise 25% des Brutbestandes der vorausgegangenen Jahrzehnte(SCHMIDT in ABBO 2001). Die deutliche Bestandserholung Anfang der 90er Jahre erklärte sich unter anderem mit Veränderungen in der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzflächen(MIERA et al. 2000). Nach Untersuchungen auf einer Probefläche von 100 km? im Winterhalbjahr 1992/93 hielten sich dort durchschnittlich 13 Indidividuen durchgängig von Oktober bis März auf(DEUTSCHMANN 1993). Dieser für Brandenburg recht außergewöhnliche Herbst- und Winterbestand regte zu weiteren Untersuchun) gen auf dieser Probefläche über einen Foto: D. Ertel. Fig. I: Great Grey Shrike in the study area, dieser Arbeit steht der Vergleich der September 1999. Bestandsentwicklung im Winter mit den