Heft 
Band 9
Seite
69
Einzelbild herunterladen

Raubwürger- Winterbestand 69

Jungenzahl, Verluste u.a.). In den Jahren 1999 und 2000 wurde die Brutbestandserfassung auf den gesam­ten Altkreis Beeskow ausgedehnt. Geeignete Habitate wurden zum Zeitpunkt der Paarbildung und Revier­besetzung kontrolliert. Später wurden alle Reviere bis zum Ausflug der Jungvögel wiederholt aufgesucht. Parallel zu diesen Untersuchungen wurden von 1998 bis 2000 Erfassungen im Nachbaraltkreis Lübben und auf den angrenzenden Truppenübungsplätzen Reicherskreuzer und Lieberoser Heide durchgeführt. Dank: Bei der Kartierung im Altkreis Beeskow unterstützte mich H. Haupt. Ihm, Dr. M. Rudolph und Dr. A. Schmidt bin ich für die kritische Durchsicht des Manuskriptes dankbar. Die Karte erstellte freundli­cherweise S. Weiß und für die Beschaffung von Literatur danke ich B.& Dr. H. Ebertz sowie T. Noah. Ferner bin ich D.& Dr. H. Beutler, den Herrn H. Haupt, T. Noah und T. Spitz für die Überlassung von Daten zu Dank verpflichtet.

Ergebnisse und Diskussion

Untersuchungsgebiet bei Lieberose

In der Kulturlandschaft bei Lieberose überwinterten von 1992 bis 2000 jährlich 6 bis 13 Raubwürger. Im gleichen Zeitraum besetzten 6 bis 12 Exemplare Brutreviere(Tab. 1). Die höchste Abundanz erreichte die Art zu Beginn der Untersuchung 1992/93. Dem überdurchschnittlich hohen Winterbestand von 13 Expl./100 km? folgte in der Brutperiode ein später nicht mehr erreichter Bestand von 6 Rev./100 km. Dieser überdurchschnittliche Ausgangswert steht hier vermutlich vor allem im Zusammenhang mit Ackerstilllegungen und der vorübergehenden Nutzungsaufgabe von Grünland Anfang der 90er Jahre. Der relativ milde Winter 1992/93 förderte diese Entwicklung.

Der Vergleich der durchschnittlichen Zahl der Winterreviere mit der Zahl im Frühjahr(ab Mitte April)

Reviere besetzender Individuen zeigt eine deutliche Korrelation der Brutbestände mit dem vorangegan­gen Winterbestand(Abb. 2). Die Abweichung der Werte lag in keinem Jahr über 2 Individuen.

Tab 1: Monatliche Individuenzahlen des Raubwürgers in den Winterhalbjahren 1992/93 bis 1999/2000 und Zahl der Brutreviere besetzenden Tiere. Tab. 1: Monthly mean totals of Great Grey Shrikes in the win­ters of 1992/93 to 1999/2000 and number of breeding territories.

A aa Winter- Oktober November Dezember Januar Februar März Winter- revier­halbjahr durch- besetzende

schnitt Exemplare 1992/1993 16 14 13 11 333 12

1993/1994 u 13 9 11 10 1994/1995 14 7 9 10 1995/1996 10 6 6,3 6 1996/1997 16 6 75 1997/1998 11 7 76 1998/1999 7 7 7

1999/2000 9 10 7 7,7

Mittel 11,8 9,5 8,6 77 62 75 8,5

Von 1992/93 bis zum Kältewinter 1995/96 nahm der Winterbestand kontinuierlich auf 50% ab. Parallel dazu sank auch der Brutbestand auf dieser Fläche um 50%. Nach dem Kältewinter 1995/96 pegelten sich sowohl der Winterbestand als auch der Brutbestand auf niedrigem Niveau ein. Die Ursachen für diese ent­

Wicklung sind komplex. Sowohl klimatische Einflüsse als auch Habitatveränderungen spielten hierbei