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heute noch in Resten vorhanden ist(PESCHEL 1998). Parktypisch finden sich hier offene Wiesenbereiche, vorwiegend vom Magerwiesentypus mit eingestreuten Baum- und Gebüschgruppen, waldähnliche Bereiche mit beträchtlichem Altbaumbestand und dichtem Unterwuchs sowie zwei Teiche(Maschinenund Friedensteich) und ein den Park durchziehender Graben(Schafgraben). Mit 290 ha ist der Park Sanssouci neben dem Neuen Garten und dem Park Babelsberg der größte Potsdamer Park.
Im Rahmen der hier vorliegenden Untersuchung wurde eine Fläche von 165 ha bearbeitet. Als Grenze des Untersuchungsgebietes galt für uns der das Kerngebiet des Parks umgebende Zaun. Die Bereiche westlich des Neuen Palais und nördlich der Maulbeerallee wurden nicht bearbeitet.
Untersuchungsmethoden Auf Grund der Größe des Untersuchungsgebietes, der Vielzahl der Brutvogelarten und der unterschiedlichen methodischen und feldornithologischen Voraussetzungen der am Kartierungsprojekt mitwirkenden Studierenden wurde ab 1994 eine entsprechende Aufteilung der zu bearbeitenden Vogelarten unter den Bearbeitern vorgenommen. So kartierte jeder Bearbeiter auf der gesamten Untersuchungsfläche nur die ihm vertrauten Vogelarten. Ausgewählte Arten wurden zur Kontrolle doppelt bearbeitet. Kartiert wurde nach der von FLADE(1994) empfohlenen Methode der Revierkartierung. Die Revierkartierung und andere Kartierungsmethoden werden bei FLADE(1994) hinreichend diskutiert und die Vorteile der Methode der Revierkartierung dargelegt. Diese Methode wird zwar durch subjektive Fehler belastet, die sowohl in der Qualifikation und Zuverlässigkeit der Beobachter, als auch in Verhaltensmustern der Vögel begründet sein können, erlaubt aber zumindest gute Aussagen zu den Häufigkeitsverhältnissen der vorkommenden Arten. Die Ergebnisse sind deshalb mit angemessener Vorsicht zu interpretieren. Man kann davon ausgehen, dass bei einer Erhebung der Brutbestände nach der Revierkartierungsmethode die tatsächlichen Werte stets etwas höher liegen. Infolge des studienbedingten Ausscheidens einiger Projektmitarbeiter wurden einzelne Vogelarten in verschiedenen Jahren von verschiedenen Bearbeitern kartiert. Die dadurch möglichen Fehler mussten zur Absicherung des Gesamtprojektes in Kauf genommen werden. Um diese und andere subjektiv bedingten Fehler möglichst gering zu halten, wurden folgende Festlegungen getroffen:
1. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Feststellung singender Männchen. Alle weiteren revieranzeigenden Merkmale(Nestbau, Fütterung etc.) können zusätzlich erfasst werden.
2. Es wird ausschließlich von den vorhandenen Wegen aus kartiert.
3. Die einzelnen Begehungen sind jeweils an einem anderen Ort zu beginnen und zu beenden und zu unterschiedlichen Tageszeiten(auch abhängig von den jeweiligen Arten) durchzuführen.
4. Bei jeder Begehung sollte der Park vollständig erfasst werden. Nur ausnahmsweise kann eine Begehung auf zwei aufeinanderfolgende Tage aufgeteilt werden. In derartigen Fällen ist für die Teilbegehungen der Hauptweg(dieser schneidet den Park von Ost nach West) die Grenze zwischen den beiden Begehungsräumen.
5. Zwischen 2 regulären Begehungen müssen mindestens 7 Tage liegen.
6. Je nach Vogelart werden fünf bis sieben Kontrollgänge durchgeführt.
7. Die Kontrollen sind so über die Brutsaison zu verteilen, dass sowohl die früh im Jahr balzenden bzw. brütenden Arten, als auch die erst später eintreffenden Zugvögel erfasst werden können.
8.In der Regel gilt eindeutiges Revierverhalten am selben Ort(Reviergesang, Revierverteidigung) bei drei verschiedenen Begehungen für den betreffenden Vogel als gesichertes Revier.