Bei den Untersuchungen wurden fast alle im Park Sanssouci brütenden Arten berücksichtigt. 24 Vogelarten wurden in allen Jahren durchgehend kartiert. Bei weiteren 18 Arten gibt es in manchen Jahren Kartierungslücken, die entweder durch eine zu geringe Anzahl von Bearbeitern entstanden sind, oder die deshalb auftreten, weil die betreffenden Vogelarten erst später in das Kartierungsprogramm aufgenommen wurden. In Einzelfällen erwiesen sich Kartierungen als fehlerhaft(z. B. Mönchsgrasmücke im Jahre 1998). Diese Ergebnisse blieben dann unberücksichtigt. Dohle, Kernbeißer und Stieglitz sowie Wasservögel wie Blessralle, Höckerschwan, Mandarinente und Stockente wurden nicht kartiert.
Für höhlenbrütende Arten, wie Trauerschnäpper, Kleiber und Meisen, flossen zusätzlich noch direkte Brutnachweise aus der im Jahre 1996 erstmalig durchgeführten Kontrolle der im Park angebrachten Nistkästen in die Kartierungswerte mit ein. Beim Star wurden von mehreren Kartierern am gleichen Tage alle besetzten Höhlen gezählt. Ebenso wurden bei Haus- und Feldsperling nur die besetzten Brutnischen und -höhlen gezählt.
In den Jahren 1996 bis 1998 wurde zur Kartierung des Mittelspechtes eine Klangattrappe benutzt, um diese sonst unauffällige und schwer zu kartierende Vogelart möglichst lückenlos zu erfassen. Um Erfassungsfehler zu vermeiden, wurde stets von mindestens 2 Beobachtern kartiert. So konnte ausgeschlossen werden, dass solche Tiere, die der Klangatrappe folgten, doppelt erfasst wurden. In den Jahren 1996-98 wurden während der Zeit der Revierbesetzung im März und April stets mindestens zwei Begehungen zur Erkundung der Mittelspechtreviere durchgeführt.
Folgenden Studierenden der Universität Potsdam Fachbereiche Biologie und Geographie/Geoökologie gebührt Dank für ihre Mitarbeit: Margit Ackermann, Solveig Arff, Silvia Bodemer, Anett Boehnke, Ingo Borkmann, Stephan Brandt, Nanette Brauer, Katja Diedrich, Carsten Eichberg, Andre Freiwald , Susanne Griebel, Jörg Jacobs, Monika Kiedrowski, Joachim Krebs , Olaf Löhmer, Christiane Schulz, Alexander Spieß, Katrin Stöckel, Sandy Tetsch, Dörthe Thiel, Uta Wemhöhner, Gregor Wieczorek, Carola Wittwer, Stefanie Zehle, Eduard Zepp. Herzlich gedankt sei auch Herrn Prof. Dr. Dieter Wallschläger, der das Kartierungsprojekt mit Rat und Tat unterstützte.
Ergebnisse& Diskussion Abundanz
Innerhalb des Untersuchungszeitraumes wurden 39 brütende Arten festgestellt(Tab. 1). Bei 5 Arten (Gartengrasmücke, Heckenbraunelle, Waldbaumläufer, Waldlaubsänger, Stieglitz ) besteht aufgrund der Nachweise Brutverdacht. Weitere 13 Arten wurden als Nahrungsgäste(Eisvogel, Graureiher, Kolkrabe, Mauersegler, Mäusebussard, Mehlschwalbe, Pirol, Rauchschwalbe, Schwarzspecht, Wanderfalke) oder als Durchzügler(Misteldrossel, Rotdrossel, Wiedehopf) registriert. Wintergäste wie Bergfink, Erlenzeisig, Gimpel, Seidenschwanz u.a. wurden nicht systematisch erfasst.
Die dominanten Arten unter den Sperlingsvögeln waren Star(max. 172 Rev.= 10,2 Rev./10 ha), Amsel (max. 66 Rev.= 3,9 Rev./10 ha), Blaumeise(max. 65 Rev.= 3,9 Rev./10 ha), Kohlmeise(max. 64 Rev.= 3,9 Rev./10 ha), Buchfink(max. 62 Rev.= 3,8 Rev./10 ha) und Mönchsgrasmücke(max. 54 Rev.= 3,2 Rev./10 ha)(Tab. 1).
Die durchschnittliche Gesamtabundanz ist mit 33 Rev./10 ha(max. 47 Rev./10 ha, 1996) relativ gering. FISCHER& LIPPERT(1989) geben für Berliner Parkanlagen Werte zwischen 48,7 und 255,6 Rev./10 ha an. Die von ihnen untersuchten Parkanlagen sind allerdings kleiner(3,9-60,8 ha) als der Park Sanssouci. Es ist zu beachten, dass der Park sehr große Rasenflächen enthält und außerdem nicht alle Arten erfasst werden konnten.