Heft 
Band 9
Seite
104
Einzelbild herunterladen

104 BELLEBAUM, J.& W. DITTBERNER

HäÄNeL, K.(2001): Untersuchungen zur Nistökologie und Reproduktion feldbrütender Kiebitze( Vanellus vanellus ) im Erzgebirgsvorland. Mitt. Ver. Sächs. Ornithol. 8: 641-650.

MAMMEN, U., T. BAHNER, J. BELLEBAUM, W. EIKHORST, S. FISCHER , I. GEIERSBERGER, A. HELMECKE, J. HOFFMANN, G. KEMPE, O. KÜHNAST, S. PFÜTZKE& A. SCHOPPENHORST(im Druck): Grundlagen und Maßnahmen für die Erhaltung des Wachtelkönigs und anderer Wiesenvögel in Feuchtgrünlandgebieten. Angew.Landschaftsökol. RUTSCHKE, E.(Hrsg. , 1983): Die Vogelwelt Brandenburgs. G. Fischer, Jena .

Anschriften der Verfasser Jochen Bellebaum, Prof.-Schulte-Str. 6, 45657 Recklinghausen ; e-mail: Jochen.Bellebaum@t-online.de Winfried Dittberner, PF 100540, 16295 Schwedt/Oder : e-mail: Dittberner@swschwedt.de

Schriftenschau

KRÜGER, S.(2001): Die Vogelwelt des Altkreises Hoyerswerda . Singvögel-Passeres. 124 S. Bezug: S. Krüger, J.-G. Herder-Str. 29, 02977 Hoyerswerda.(4)

Mit dem Teil 1 dieser(Alt-) Kreisavifauna füllt Siegfried Krüger einen weißen Fleck auf der ornithologischen Landkarte, denn der von Brandenburg nach Sachsen gewechselte Kreis ist in der sächsischen Avifauna noch nicht und in der brandenburgischen nicht mehr enthalten.

Nach nur 5 Seiten Einleitung und Gebietsbeschreibung(u.a. mit Angaben zum enormen Flächenverbrauch des Braunkohlentagebaus) folgen im speziellen Teil Angaben zu allen im Gebiet nachgewiesenen Passeres­Arten. Diese beruhen zum größten Teil auf in 40jährger Beobachtungszeit des Autors gesammelten Daten.

Offensichtlich konnte er nur noch einen kleinen Kreis von weiteren Beobachtern um sich scharen.

Jedes Artkapitel ist in die Abschnitte Status, Verbreitung, Lebensraum, Bestand und Bestandsverände­rungen, Wanderungen und Brutbiologie gegliedert. Leider traut sich der Autor nur selten eine Bestands­schätzung für das Gesamtgebiet zu. Bestandsveränderungen werden meist nur verbal(geringe Abnahme, starke Zunahme) ausgedrückt, ohne dass konkrete Zahlenreihen präsentiert werden. Die Wanderungen be­schreibt Krüger bei den meisten Arten anhand von Erst- und Letztdaten. Für Zilpzalp und Fitis wird die Entwicklung der Erstankunft dargestellt, besonders beim Zilpzalp mit deutlicher Vorverlegung der Ankunft. Bei mehrerer Arten greift Krüger auf Daten aus Registrierfängen zurück, ohne dass aber etwas zur Methode und zur Konstanz dieser Fangeinsätze gesagt wird. Dem speziellen Interesse des Autors folgend, sind gerade die brutbiologischen Angaben bei einigen Arten sehr ausführlich. Wer kann schon 160 Nestfunde der Haubenlerche, 99 der Schwanzmeise oder 115 des Kernbeißers vorweisen. Der Großteil der Grafiken zeigt Brutphänologie, Gelege- und Jungenzahlen. Daneben werden Nistsubstrate und-höhen genannt.

Ein vierseitiges Verzeichnis des regionalen ornithologischen Schrifttums und ein Inhaltsverzeichnis schließen den Band ab.

Von den 35 teilweise sehr gut reproduzierten Farbfotos bilden(leider) 13 Vögel am Nest und 6 weitere meist Allerweltsvögel ab. Diese Fotos hätten getrost zu Gunsten weiterer Lebensraumaufnahmen weggelassen werden können. Zusätzliche Bilder der Tagebaulandschaft, sowie verschiedener Sukzessions - oder Rekulti­vierungsstadien hätten gerade den auswärtigen Leser sicher mehr interessiert als Fotos fütternder Amseln und Buchfinken.

Bei dem für 2002 geplanten Nonpasseres-Band sollte darauf verzichtet werden, dieselben Datenreihen sowohl als Tabelle als auch als Abbildung darzustellen.

Trotz der kritischen Anmerkungen ist die Leistung von Siegfried Krüger nicht hoch genug einzuschätzen, zumal er Datensammlung und-aufbereitung mit seiner Frau offensichtlich fast im Alleingang geschultert hat. Die Brandenburger Ornithologen können die Avifauna sicher für machen Vergleich hervorragend nut­zen.

Stefan Fischer