DITTBERNER, W.
Abb. 3: Flügeloberseite von 0. d. atrogularis. Abb. 4: Flügelunterseite von 0. d. atrogularis. Die Durch die weißen Säume der Arm- und Hand- Hand- und Armschwingen besitzen dunkle decken hebt sich ein deutlicher Spiegel am ge- Außen- und helle Innenfahnen. Die Achselfedern schlossenen Flügel ab. Fig. 3: The wing from und Unterflügeldecken sind schwarz. Fig. 4: The above. wing from below.
kehrte im Bogenflug meist zum Ausgangsplatz zurück. Erschien ein Turmfalke Falco tinnunculus und rüttelte über dem Kiesweg oder landete auf einer Sitzwarte des Wüstensteinschmätzers, suchte letzterer den Schutz eines nahe gelegenen Weidenstrauchs auf. Die Fluchtdistanz gegenüber den Beobachtern betrug meist 20 bis 30 m. Die geringsten Annäherungen waren bis auf etwa 15 m möglich. PANow(1974) hob die
geringe Scheu im Brutgebiet als besondere Eigentümlichkeit von 0. d. atrogularis hervor.
Diskussion In hohen Lagen brütende Wüstensteinschmätzer wandern im Winter in niedriger gelegene Landschaften (PERRINs 1992). Dabei suchen sie auch Kulturland(HEınzeL et al. 1972) bzw. den Rand des Kulturlands auf (BEAMAN& MADGE 1998). Einige Populationen aus dem weiträumigen Brutgebiet der mittelasiatischen Unterart 0. d. atrogularis sind Fernzieher. Zu ihnen rechnet die Mehrzahl der mittel- und nordeuropäischen Gäste(GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER 1997).
Bisherige deutsche Nachweise Zuvor wurde der Wüstensteinschmätzer zwölf Mal in Deutschland nachgewiesen. In allen überprüfbaren Fällen handelte es sich um die Unterart atrogularis, fast immer um Männchen. Nachfolgend die einzelnen Feststellungen(nach P.H. Barthel briefl.): Aus dem 19. Jahrhundert gibt es lediglich drei Nachweise von Helgoland : 5.10.1855 Männchen, 26.10.1856 Weibchen, 23.6.1880 Männchen(VAuk 1972). 17.10.1970 Helgoland adultes Weibchen(VAuk 1971) 16.11.1974 Helgoland (MorıTz& SCHONART 1976) 28.5.1981 Kohlenbach, Niedersachsen , Männchen(H. Langbehn in GARVE& FLADE 1983) 17.10.1988 Sylt, Schleswig-Holstein , Männchen erstes Kalenderjahr(DIERSCHKE& RENNER 1989) 25.11.1996 Cuxhaven , Niedersachsen , Männchen(C. Portofge u.a. in Deutsche Seltenheitenkommission 1998)