Heft 
Band 9
Seite
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144 Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte

Special Protection Areas). Dabei sollen jährlich einerseits die selteneren Arten des Anhang I der Vogel­schutzrichtlinie möglichst vollständig erfasst werden, andererseits auf Probeflächen(Revierkartierung) und-routen(Punkt-Stopp-Routen) Bestandsentwicklungen auch von häufigen Arten möglichst reprä­sentativ ermittelt werden. Dies ist nicht als kurzfristige Erfassung angelegt, sondern im Sinne des Begriffes»Monitoring« als Untersuchung mit langfristigem Ansatz. Das heißt, wer sich daran beteiligt, sollte von vornherein einen langjährigen Zeitraum ins Auge fassen. Jeder personelle Wechsel ist gleichbe­deutend mit einem methodischen Bruch, so dass dann jeweils eine neue Datenreihe beginnt. Um aussa­gekräftige Vergleiche zu Gebieten auch außerhalb der Europäischen Vogelschutzgebiete anstellen zu kön­nen, sollen- sofern die Aufwandsentschädigungen vom Landesumweltamt finanziell abgesichert werden können- in den nächsten Jahren auch außerhalb der SPA-Kulisse weitere Flächen und Routen aufgebaut werden, wofür sich interessierte Ornithologen gern bei der Vogelschutzwarte melden können. Die Ergeb­nisse stehen selbstverständlich nicht nur für die behördeninterne Verwendung zur Verfügung, sondern gehen in die Gesamtdatenbank des Brutvogelmonitorings vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) ein.

Von den im Frühjahr 2001 in Brandenburg vorkommenden 72-74 Großtrappen waren in den von der Vogelschutzwarte und dem Förderverein Großtrappenschutz e. V. betreuten Gebieten»Havelländisches Luch« und»Belziger Landschaftswiesen/Fiener Bruch « jeweils 34 Trappen anwesend. Freilandbruten erbrachten je eine aufgezogene Junghenne im Fiener Bruch und in den Belziger Landschaftswiesen sowie im Havelländischen Luch drei flügge Jungtrappen von Wildhennen, die den eingezäunten Bereich zur Brut nutzten. Das Ergebnis der künstlichen Aufzucht war mit 22 Jungtrappen das beste Ergebnis seit über zehn Jahren. Mit der Auswilderung dieser Gruppe in den Belziger Landschaftswiesen ist wieder eine gute Grundlage zur Erhöhung der Population des Baruther Urstromtales gegeben.

Die Erfahrung bei der Haubentaucherzählung im Vorjahr hat gezeigt, wie unerfreulich es ist, erst nach Ablauf der Saison mit Datenlücken konfrontiert zu werden, die nachträglich nicht mehr zu schließen sind. Daher wird für die diesjährige Höckerschwanerfassung(siehe ABBO-Rundbrief Nr. 28) darum gebeten, dass räumliche Lücken, die absehbar sind, möglichst kurzfristig an die Adresse der Vogelschutzwarte gemeldet werden, damit gemeinsam versucht werden kann, hierfür noch Bearbeiter zu finden.

Ausdrücklich seien ornithologisch ambitionierte Studenten ermuntert, sich im Zusammenhang mit Praktika, Diplomarbeiten oder Promotionsvorhaben an die Vogelschutzwarte zu wenden. In Arbeit sind derzeit z. B. Diplomarbeiten über die Rekonstruktion des Rückganges der Vogelwelt im NSG »Havelländisches Luch«, über die Ernährung des Schreiadlers und über das Verhalten von Vögeln am Eisenbahn-Schutzwall im Havelländischen Luch sowie mehrere Praktikumsarbeiten. Fordern Sie bei Interesse unseren regelmäßig aktualisierten Themenkatalog an!

Die Vogelschutzwarte ist zu erreichen

Postadresse: Dorfstraße 34 in 14715 Buckow / Nennhausen Telefon: 033878-60257

Fax: 033878-60600

e-mail: torsten.langgemach@lua.brandenburg.de