Heft 
Band 9
Seite
145
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Otis 9(2001): 145-149

Ornithologische Dissertationen und Diplomarbeiten aus Brandenburg

Da die Zahl interner Veröffentlichungen(Gutachten, Diplom- und Doktorarbeiten) immer größer wird und diese Arbeiten für den Freizeitornithologen oft nur schwer oder gar nicht zu erlangen sind, sollen zukünftig in dieser Rubrik Kurzfassungen ornithologischer Diplom- und Doktorarbeiten abgedruckt wer­den, die dem Interessenten zumindest einen kurzen Einblick in die Forschungsthemen geben, die in Brandenburg bearbeitet werden. Kurzfassungen aktueller Diplomarbeiten und Dissertationen sollten also in großer Zahl bei der Redaktion eingereicht werden.

Zur Habitatwahl, Nahrungsökologie und Brutbiologie des Wiedehopfes(Upupa epops Linne 1758) auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen bei Jüterbog , Brandenburg

Susanne Oehlschlaeger

Dissertation an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam 2001

In Deutschland zählt der Wiedehopf als Leitart der Sandheiden zu den vom Aussterben bedrohten Vogel­arten. Zu seinen wichtigsten Rückzugsräumen im Land Brandenburg gehören gegenwärtig ehemalige Truppenübungsplätze(TÜP) mit ausgedehnten Sandoffenlandschaften und Sandheiden. Aufgrund der fortschreitenden Sukzession und den damit verbundenen Lebensraumverlusten sind jedoch in den näch­sten 5-10 Jahren in vielen dieser Übungsgebiete Bestandsrückgänge des Wiedehopfes zu erwarten.

Auf zwei der bedeutendsten Truppenübungsplätze Brandenburgs ,»Jüterbog West« und»Jüterbog Ost« wurden 1997-2000 detaillierte Untersuchungen zur Siedlungsdichte, Habitatnutzung, Nahrungsökologie und Brutbiologie des Wiedehopfes durchgeführt, um mit diesen ökologischen Daten effektive Maßnah­men für einen nachhaltigen Schutz überlebensfähiger Populationen erfolgreich ausarbeiten zu können. Dabei sollten weitere gefährdete Vogelarten einbezogen werden.

Der Wiedehopfbestand wurde 1997-2000 auf beiden Übungsplätzen systematisch erfasst. Natürliche Bruthöhlen stellen in beiden Gebieten einen limitierenden Faktor für den Wiedehopf dar. Deshalb wurden von der Universität Potsdam und der Vogelschutzwarte Buckow seit 1996 künstliche Niströhren in be­kannten Rufrevieren und potenziellen Bruthabitaten des Offen- und Halboffenlandes ausgebracht. Diese Niströhren ermöglichten eine gute Erfassung der brutbiologischen Daten bei gleichzeitiger Beringung bzw. Farbmarkierung der Brutpaare und der Jungvögel. Für die Beurteilung der Kondition der Brutweib­