Diplomarbeiten& Dissertationen 149
Die mit Hilfe der Telemetrie ermittelten Aktionsräume variierten zwischen 0,4 und 16,1 ha. Ein durchschnittliches»home range« umfasste 6,3 ha(n= 18), basierend auf im Mittel 17,6 Ortungen in 15,7 Tagen. Weibchen und verpaarte Männchen besaßen ein tendenziell kleineres»home range« als unverpaarte Männchen. Auffallend war die Überschneidung von Aktionsräumen mehrerer Männchen in einem Punkt, wobei sich in einem Fall ein Nest, in zwei Fällen Weibchen innerhalb des Überschneidungsbereiches befanden. Eine derartige Überlappung könnte demnach als Brutindiz gewertet werden.
Bis Mitte Juni waren 28% des Untersuchungsgebietes gemäht oder beweidet. Davon betroffen waren jedoch 39% der Mitte Mai kartierten Wachtelkönigreviere und somit überproportional viele. Die frühe Mahd der Rohrglanzgraswiesen, die im Untersuchungsgebiet das bedeutendste Bruthabitat für den Wachtelkönig darstellen, war hierfür ausschlaggebend.
Das Brutvorkommen des Wachtelkönigs im Unteren Odertal besitzt europaweite Bedeutung. Durch die neuen Daten zur Habitatwahl des Wachtelkönigs im Odertal sind verbesserte Schutz- und Managementmaßnahmen möglich.
Die Diplomarbeit entstand im Rahmen eines deutschlandweiten F& E-Projektes zum Wiesenvogel- und insbesondere Wachtelkönigschutz. Finanziert wurde das Projekt durch das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und fachlich betreut durch das Bundesamt für Naturschutz . Projektträger war der LBV . Die Diplomarbeit wurde von Prof. Dr. A. Elepfandt betreut.