Paarzusammenhalt bei Bartmeisen 89
Sieben»Verlobungspaare« wurden als Jungvögel am Erbrütungsort beringt und in der darauffolgenden Brutperiode wieder am Beringungsort kontrolliert(4, 6, 7, 10, 17, 23, 25). Drei »Verlobungspaare«(16, 24, 25) siedelten sich in der darauffolgenden Brutperiode 107 km W, 76 km SW und 118 km SW an.
Elf Paare wurden im Herbst bzw. Winter beringt und in späteren Jahren wieder am Beringungsort als Brutvogel kontrolliert(3, 5, 8, 11, 12, 13, 14, 15, 18, 21,27). Von zwei Paaren(3, 18) konnten die Weibchen in 2 darauffolgenden Brutperioden kontrolliert werden, die Männchen nur in der zweiten Brutperiode. Wahrscheinlich waren die Männchen auch 1982 bzw. 1998 mit dem Weibchen verpaart und konnten nur nicht gefangen werden. Paar Nr. 15 wurde zusammen mit Sicherheit über 2 Brutperioden kontrolliert. Eine dritte Brutperiode ist anzunehmen, leider konnte das Weibchen 1997 nicht nachgewiesen werden.
In dem gut untersuchten Brutbestand in Westpolen(STEPNIEWSKI 1995), ergaben sich aus 382 Wiederfunden 4 Hinweise(2,0%) auf Verpaarungen über mehrere Brutperioden(Anhang 1). Bei Paar Nr. 30 wurden beide Vögel als Brutvögel in unterschiedlichen Jahren beringt und dann über 2 Brutperioden zusammen(1990 und 1991) kontrolliert. Wahrscheinlich ist das Männchen danach verstorben, es konnte zumindest nicht mehr nachgewiesen werden. Die Paare 29 und 31 wurden als Nestjunge beringt und jeweils in 2 darauffolgenden Brutperioden nachgewiesen. Bei Paar Nr. 28 ist wahrscheinlich der erste Partner verstorben und es erfolgte dann
1989 eine Neuverpaarung, die dann über 2 Brutperioden nachgewiesen wurde.
Neuverpaarungen
Neuverpaarungen konnten am Hiddensee -Material nur einmal und in Westpolen dreimal nachgewiesen werden(Anhang 2). Zu bemerken ist aber, dass solche Nachweise fast nur im Rahmen von langjährigen Populationsstudien, wie sie beide Autoren durchführen, zu erbringen sind. In der Literatur fanden wir bisher nur Vermutungen über Neuverpaarungen(KoENIG 1951). Bei dem bisher einzigen bekannten Fall im Bereich der Vogelwarte Hiddensee(Anhang 2- Nr.1) handelt es sich um eine Neuverpaarung innerhalb einer Brutperiode und dabei noch um eine Umsiedlung über 2 km an einen anderen Teich im Untersuchungsgebiet. Ob das Männchen von der ersten Brut verstorben ist oder es sich um eine Umverpaarung handelt, muss leider offenbleiben, da es nicht wieder kontrolliert werden konnte. Dass es auch Umsiedlungen über größere Entfernung in einer Brutperiode geben kann, zeigt das Beispiel in KÖPPEN& SCHEIL(1995).
Bei den Nachweisen aus Westpolen handelte es sich bei allen 3 Paaren um eine Neuverpaarung in einer späteren Brutsaison. Bei den Paaren Nr.2 und 4(Anhang 2) ist wahrscheinlich das Weibchen aus der ersten Brutsaison verstorben. Paar Nr. 3 war 1990 und 1991 verpaart. Das erste Männchen war 1989 wahrscheinlich mit einem anderen Weibchen verpaart(Weibchen verstorben?). Das zweite Weibchen war dann 1992 mit einem anderen Männchen verpaart(Männchen KE 36267 verstorben?). Bei allen 4 Nachweisen konnte immer nur eine Neuverpaarung eines Partners festgestellt werden. Es es anzunehmen, dass der jeweilige erste Partner wohl verstorben war.