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Band 10
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102 NOAH, T.& S. WEIß

Unterspreewald (BRÄUNLICH et al. 1996, 1997) beobachtet. Revierverhalten wird regelmäßig ab Mitte/Ende März festgestellt, z.B. 1 SM am 16.3.02, Schutzgraben in Lübben (ESchröder). Als große Ausnahmen sind der Nestbau eines Paares am 2.3.97(bei 18 C°) in Staakmühle und 1 sM ebenfalls am 2.3.97 in Rietzneuendorf einzustufen. Der Großteil des Brutbestandes trifft um die Monatswende März/April ein und er ist bis Mitte April nahezu vollständig anwesend. Umkherstreifende(unverpaarte) Männchen können noch bis Anfang Mai an Nicht-Brutplätzen kurzzeitig singen, z.B. 1 sM am 5.5.99, Wudritz am Ragower Bahnhof. Außerhalb der Brutgebie­te ist der Heimzug sehr unauffällig, es liegen nur 5 entsprechende Feststellungen(22.3.-13.4.) von Einzelvögeln vor. Bereits Anfang Juni wurden die ersten(Jung-)vögel abseits der Brutplätze beobachtet, frühestens je 1 Ind. am 6.6.(1998/2002) rastend und am 10.6.01 1 Ind. durchzie­hend nach Süd, Feuchtwiesen südöstlich Lübben . Während dieser Phase hält sich die Masse der Vögel jedoch noch an den Brutplätzen auf. Dort verweilen die meisten adulten Gebirgsstelzen bis weit in den Juli bzw. August, z.B. 1 SM bis zum 9.8.02 Mühle Rietzneuendorf(FE Schröder) und 1 Paar füttert»im August« 1962 flügge juv. bei Schlepzig (PıESKER 1962). Der Wegzug erreicht erst ab September einen stärkeren Umfang(z.B. 1+ 1 Ind. durchziehend nach Süd am 8.9.99, Polder Kockrowsberg) und zeigt im letzten Septemberdrittel einen herausragenden Gipfel(Abb. 5). Gebirgsstelzen rasten im UG meist einzeln oder zu zweit, 5x wurden 3 Ind. im Trupp beobachtet und als Maximum waren es 4 Ind. am 14.10.00 an den Schlepziger Teichen. Der Durchzug klingt Mitte Oktober schnell aus, bei den wenigen Beobachtungen im November könnte es sich durchaus schon um potenzielle Überwinterer handeln. Aus dem Dezember lie­gen folgende Feststellungen vor: 8.12.97 1 Ind. Neuendorfer See(J. Schultka), 10.+ 11.12.00 1 bzw. 2 Ind. Schlepziger Teiche. Zu einer durchgehenden Überwinterung kam es ebendort im (milden) Winter 1999/2000, wo vom 20.11.-20.2. 1 Ind. und vom 2.-30.1.2 Ind. ausharrten.

Abb. 5: Durchzug der Gebirgsstelze im Spreewald 1992-2002(n= 168 Ind., Dekadensummen, bei länger verwei­lenden Ind. sind Doppelzählungen nicht ausgeschlossen).

Fig. 5: Phenology of staging Grey Wag­ tails in the Spreewald area.(n= 168, ten day period totals, double counts of longer staying birds cannot be exclu­an Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ded).

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Anzahl Exemplare 5555

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Rasthabitate Während des Zuges spielen vor allem Schlammfluren in abgesenkten bzw. leeren Fischteichen (Schlepziger und Stradower Teiche) eine wichtige Rolle, wobei kleinere Teiche in Waldnähe ge­