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Otis 11(2003)
OPR , Senftenberger See/OSL , Kleinkoschener See/OSL , Talsperre Spremberg/SPN , Unteres Odertal/UM(z.T. BAR), Angermünder Teiche/UM, Felchowsee/UM, Zuckerfabrikteiche Prenzlau/UM, Unter-Uckersee/UM.
Beobachter: RB: R. Beschow; WD: W. Dittberner; SE: S. Fahl; MF: M. Fiddicke; HH : H. Haupt; H&MH: H.& M. Haupt; TN: T. Noah; BR : B. Ratzke; TR: T. Ryslavy; RZ: R. Zech.
Dank: Für die Überlassung ihrer Daten sei an dieser Stelle allen Beobachtern und Beobachterinnen gedankt. Der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg(T. Ryslavy) danken wir für die gute Zusammenarbeit. J. Fleschner gab einen Teil der Daten in das Programm Winart ein. R. Beschow, M. Fiddicke und T. Noah gebührt unser Dank für die Durchsicht einer ersten Fassung des Manuskriptes. Der AKBB(Koordinator R. Beschow) danken wir für die Überprüfung relevanter Angaben. Fotos stellten freundlicherweise U. Albrecht, S. Fahl, M. Fiddicke und M. Semisch zur Verfügung.
Wir wären sehr dankbar, auch zukünftig von vielen begeisterten Vogelbeobachtern Beobachtungsmeldungen möglichst bald nach Abschluss eines Jahres zu erhalten.
Übersicht
Im Winter wurden Frostperioden immer wieder durch milde Witterungsabschnitte unterbrochen, wodurch es gegenüber dem langjährigen Mittel um zwei Grad zu warm war. Die Niederschlagsmenge lag unter den Normalwerten.
Wohl im Zusammenhang mit den höheren Temperaturen sind im Januar die bisher größte Individuensumme bei der Graugans(2757), drei bemerkenswerte Trupps mit zusammen 155 Spießenten in der Elbtalaue, die hohe Zahl von 1817 Kranichen in 21 Gebieten, insgesamt 67 Bachstelzen, ein großer Wintertrupp von 480 Haubentauchern auf dem Werbellinsee und die bisher größte Konzentration von 1159 Kormoranen an einem Schlafplatz an der Berliner Havel zu sehen. Nur drei gemeldete Rotmilane belegen auch weiterhin die Seltenheit dieser Art in unserer Region im Winter. Der Seidenschwanz konnte vielerorts beobachtet werden und die Meldesumme bis zum Abzug der letzten Vögel belegt den bisher stärksten Einflug. Im FIB Unteres Odertal, dem wohl bedeutendsten Überwinterungsgebiet des Bergpiepers in Deutschland konnte Anfang Februar die sehr große Ansammlung von 430 Vögeln registriert werden. Ab Mitte/Ende Februar war der Heimzug der Wasservögel bereits deutlich ausgeprägt. In diese Zeitspanne fällt auch ein sehr früher Alpenstrandläufer vom 15.-22.2. und eine ungewöhnlich zeitige Rohrweihe am 26.2.
Das Frühjahr hatte bereits um den 10.März einige sehr warme Tage zu bieten, während im Kontrast dazu am Morgen des 26.März die Schneehöhen bemerkenswert waren und regional mit über 25 Zentimetern sogar
Spitzenwerte für Ende März erreicht wurden. Im April gab es besonders Anfang und Ende des Monats Warmluftvorstöße und der Mai präsentierte sich überwiegend recht freundlich, jedoch viel zu trocken.
Frühe Erstbeobachtungen von Kiebitzregenpfeifer (8.3.), Regenbrachvogel(13.3.), Klappergrasmücke (16.3.) und Schwarzkopfmöwe(17.3.) stehen wohl im Zusammenhang mit dem Warmluftvorstoß am Ende der ersten Märzdekade. Außergewöhnliche Konzentrationen Ende März waren 500 Weißwangengänse in der Elbtalaue, 8000 Spießenten im Unteren Odertal und 10000 Buchfinken bei Spremberg . Die warmen Tage Anfang April veranlassten die ersten Individuen von Trauerschnäpper(1.4.), Rohrschwirl(2.4.), Zwergstrandläufer (2.4.), Wendehals, Nachtigall, Dorngrasmücke(jeweils 7.4.) und Teichrohrsänger(11.4.) zu bemerkenswert früher Ankunft. In dieser Zeit erschien auch ein sehr zeitiger Löffler(4.4.), während sich im Unteren Odertal 3200 Löffelenten konzentrierten. Herausragend war auch ein Zugtrupp von 15 Regenbrachvögeln und als Höhepunkt des enormen Seidenschwanz-Einfluges der bisher größte Trupp mit 1100 Vögeln in Berlin . Deutlich über dem Durchschnitt lag die Zahl beobachteter Ringdrosseln. Die folgenden frühzeitigen Erstbeobachtungen von Gartengrasmücke(18.4.), Zwergseeschwalbe(22.4.) und Rotfußfalke(25.4.) wurden zeitlich ebenfalls von vorstoßender Warmluft begleitet. Große Heimzugansammlungen Ende April/Anfang Mai bildeten 520 Zwergmöwen am Gülper See, 1100 Bruchwasserläufer, 1100 Kampfläufer und 500 Trauerseeschwalben jeweils im Unteren Odertal sowie 11 Rotkehlpieper im Spreewald. Anfang Mai wurde auch die sehr hohe Zahl von 840 Höckerschwänen im Unteren Odertal registriert. Besondere Seltenheiten während des Heimzuges waren: Rosapelikan(4. Nachweis), Nachtreiher, Seidenreiher, Purpurreiher, Nordamerikanische Pfeifente(3. Nachweis), Isländische Uferschnepfe (Erstnachweis), Falkenraubmöwe, Brandseeschwalbe und Zitronenstelze(11. Nachweis). Sehr spät wurde noch ein Bergpieper(7.5.) und die letzten Seidenschwänze(13.5.) festgestellt.
Im Sommer fiel der Juni um zwei Grad zu kühl aus, während Juli und August regional 2-4 Grad zu warm waren. Weiterhin war der Sommer erheblich zu trocken.
Unter den Brutvögeln ragten 122 rufende Rohrdommeln- die höchste Zahl seit 1992- besonders heraus. Neben einen Brutnachweis der Kolbenente im traditionellen Brutgebiet Linumer Teiche gab es einen weiteren Brutnachweis erstmals für die Peitzer Teiche. Der kleine Singschwan-Bestand blieb mit 4 BP konstant, und im einzigen deutschen Brutgebiet des Seggenrohrsängers im Unteren Odertal konnten 13 singende Männchen registriert werden. Bei der Tüpfelralle(72 rufende Vögel) und Uferschnepfe(42 BP) wurde jedoch erneut ein Besorgnis erregender Tiefstand festgestellt.
Als besondere Ausnahmegäste während des späten Heimzuges im Juni traten Falkenraubmöwe, Buschrohr
sänger(5. Nachweis) und Rosenstar(5. Nachweis seit
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