Heft 
Band 11
Seite
51
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Otis 11(2003): 51-58

Aus der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Berlin -Brandenburgischer Ornithologen(ABBO)

Der Brutbestand der Türkentaube(Streptopelia decaocto) in Brandenburg - Ergebnisse der Erfassung 2001

Stefan Fischer

FISCHER, S.(2003): Der Brutbestand der Türkentaube(Streptopelia decaocto) in Brandenburg ­Ergebnisse der Erfassung 2001. Otis 11: 51-58. In 76% aller untersuchten brandenburgischen Orte wurdenin Jahr 2001 Türkentaubenreviere fest­gestellt, in größeren flächendeckend untersuchten Gebieten waren es 68%. Insgesamt gelangen in 916 Orten Reviernachweise. Verbreitungslücken waren im Potsdamer Raum sowie im Westen und Südosten Brandenburgs zu verzeichnen. In 11 zusammenhängenden Kontrollflächen(10.215 km?) wurden insgesamt 2.127 Reviere festgestellt. Die mittlere Dichte in 7 flächendeckend kontrollierten = Gebieten lag bei 21,6 Rev./100 km. In 12 Orten wurden mind. 30 Reviere festgestellt. Maximal waren es 150 Rev. in Cottbus . Die Hochrechnung des Bestandes ergab für Brandenburg 5.800 bis 7.900 Paare. Die Bestandsentwicklung ist in verschiedenen Gebieten unterschiedlich, neben Abnahmen sind auch Zunahmen zu verzeichnen.

FISCHER, S.(2003): Breeding population of the Collared Dove(Streptopelia decaocto) in Bran­ denburg - Census results 2001. Otis 11: 51-58.

Collared Dove territories were recorded in 76% of all communities under study in Brandenburg in 2001. In some extensively studied areas, an occupation rate of 68% was recorded. In the Potsdam area and the western and southeastern part of Brandenburg, the Collared Dove was only sparsely distributed. The mean density was 21.6 territories/100 km? in seven intensively studied areas. More than 30 territories were counted in 12 communities. The total numbers of Collared Dove in Branden­ burg were estimated between 5,800-7,900 pairs. Changes in the Collared Dove population vary in different parts of Brandenburg , with both increases and declines recorded.

Stefan Fischer, Bahnhofstr. 3d, 14641 Paulinenaue ; email: miliaria@t-online.de

wurden(WırrT 2002, Wırrt in ABBO 2001). Dass diese Entwicklung keine regionale Spezifität dar­stellt, belegt die annähernd parallel zu den Berliner Daten verlaufende Indexkurve auf einer Kontroll­

Einleitung

Nach dem Erstnachweis einer Brut der Türkentaube 1949 in Petershagen bei Berlin(STRESEMANN 1953)

folgte in Brandenburg in den 50er Jahren gut doku­mentiert Nachweis auf Nachweis(zusammengefasst bei SCHUMMER in RUTSCHKE 1987). Ab 1960 begann eine deutliche Bestandsauffüllung(SCHUMMER in RuTscHKE 1987) und damit ein erheblich nachlas­sendes Interesse der Avifaunisten, die Bestandsent­Wicklung weiter zu verfolgen. Lediglich in Berlin wurde die Dynamik im Rahmen regelmäßiger Kar­tierungen auf großen Teilflächen weiterhin verfolgt. Hier wurde 1974 mit 9.000-13.000 Revieren das Bestandsmaximum ermittelt. Bereits Anfang der 80er Jahre begann eine zunächst leichte, dann aber erhebliche Bestandsabnahme, die dazu führte, dass 1997 nur noch 4% des Maximalbestandes erfasst

fläche in Halle(GNıELKA 1998, WırtT 2002).

Auch in Teilen Brandenburgs ist die Abnahme oder sogar das lokale Verschwinden der Türkentau­be beobachtet worden, langjährige Datenreihen feh­len aber weitestgehend. In manchen Regionen wur­den aber auch Zunahmen in den 90er Jahren regi­striert(WITT in ABBO 2001). Den brandenburgi­schen Gesamtbestand rechnete WırT(in ABBO 2001) anhand des Bestandes der Stadt Brandenburg auf die gesamte brandenburgische Siedlungsfläche (2.280 km) auf ca. 7.000 Brutpaare hoch.

Um einen aktuellen Überblick über den Bestand, die Verbreitung und regionale Häufigkeitsunter­schiede im Land zu bekommen und damit auch