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Otis 11(2003)
Material für zukünftige Vergleichsuntersuchungen zu erhalten, rief die ABBO 2001 zu einer möglichst flächendeckenden Kartierung der TürkentaubenBrutvorkommen in Brandenburg auf.
Daneben sollte versucht werden, Dichteunterschiede zu interpretieren und damit möglicherweise einen Schritt bei der Suche nach dichtebestimmenden Faktoren und Rückgangsursachen weiterzukommen.
Material& Methode
Um möglichst flächendeckend von vielen Vogelbe
obachtern Daten zum Brutvorkommen der Türken
taube im Jahr 2001 zu bekommen, wurden verschie
dene, unterschiedlich zeitaufwendige Methoden
vorgegeben:
Qualitative Erfassung Meldung von Zufallsdaten aus der Brutzeit Alle Orte, aus denen Türkentauben-Beobachtungen zur Brutzeit(März-August) vorlagen, sollten gemeldet werden. Jede Ortschaft, aus der solche Beobachtungen vorlagen, galt als von der Art besetzt. Negativnachweise(Ortschaft nicht durch Türkentauben besetzt) sind so nicht zu erbringen.
Meldung ob Wohn-/Arbeitsort von der Türkentaube besetzt ist Um auch Negativmeldungen zu erhalten, sollte jedes ABBO-Mitglied mitteilen, ob im Kartierungsjahr Türkentauben-Vorkommen in seinem Wohn- oder Dienstort festzustellen waren. Aufgrund der regelmäßigen Präsenz an diesen Orten und der anzunehmenden Ortskenntnis waren so mit hinreichender Sicherheit Negativnachweise zu erbringen.
Quantitative Erfassung ‚Revierkartierung in zusammenhängenden Gebieten(mind. 10 Ortschaften) In größeren Kontrollgebieten sollten 2-3 mal (je einmal Anfang und Ende April, Mai) in den Morgenstunden, bei ruhigem Wetter Ortschaften zu Fuß oder per Fahrrad kontrolliert werden. Revieranzeigende Merkmale(Rufen, Balzflug, Paare, Nester) sollten in Tageskarten eingetragen werden. Bei der Auswertung war darauf zu achten, dass Umsiedlungen zwischen zwei Begehungen möglich sind. Nicht in allen Fällen wurde die angestrebte Anzahl von Begehungen absolviert. Die Daten wurden trotzdem verwertet.
zende Türkentaubenkartierungen durchgeführt, die in die Auswertung mit eingeflossen sind.
Wurden Orte von verschiedenen Beobachtern sowohl als von der Türkentaube besetzt als auch nicht besetzt gemeldet(5 Fälle), wurden sie als besetzt gewertet, da dem Positivnachweis höherer Rang zugeordnet wird.
Dank: Ein herzlicher Dank geht an alle Kartierer, ohne deren Arbeit diese Auswertung nicht möglich gewesen wäre. Auch den regionalen Koordinatoren, die in ihren Kreisen für weitgehend flächige Abdeckung sorgten, sei herzlich gedankt. Kati Hielscher danke ich für-die Erstellung der Karte. Wolfgang Mädlow und Klaus Witt sahen das Manuskript kritisch durch.
Ergebnisse”
Verbreitungsmuster Aus insgesamt 916 brandenburgischen Orten liegen aus der Brutsaison 2001(mit Ergänzungen 2002) Türkentaubenbeobachtungen vor. Damit konnten in 25% der ca. 3.700 Ortschaften Brandenburgs Nachweise der Art ergbracht werden(Abb. 1). Von den insgesamt 1.209 kontrollierten Orten, waren damit 76% von der Türkentaube besiedelt.
Die Verbreitungskarte(Abb. 1) weist offensichtliche Verbreitungslücken im Westen Brandenburgs ,
Tab. 1: Zahl der Orte mit und ohne Türkentaubenreviere in den brandenburgischen Landkreisen. Stadtkreise nicht berücksichtigt.
Landkreis Meldungen
gesamt positiv negativ% negativ
Barnim 25
Elbe-Elster 84
Havelland
Dahme-Spree
Oder-Spree
Oberhavel
Ostprignitz-Ruppin
Oberspree-Lausitz
Potsdam
Mittelmark
Prignitz
Spree-Neiße
Uckermark 248 210
” Die Ergebnisse für den Spree-Neiße-Kreis und den Naturpark Niederlausitzer Landrücken sind ausführlich
von BEScCHOw(2002) bzw. BOLLACK et al.(2001) dargestellt worden.