Heft 
Band 11
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Otis 11(2003)

1. Multiplikation der mittleren Paarzahl je Ort in den komplett quantitativ erfassten Kontrollge­bieten mit der Anzahl der brandenburgischen Orte 2,49 Rev./Ort x 3.700 Ortschaften 9.200 Reviere Schwellen des Konfidenzintervalls 1,92 Rev./Ort x 3.700 Ortschaften 7.100 Reviere 3,05 Rev./Ort x 3.700 Ortschaften> 11.300 Reviere Bei Herausrechnung der Orte mit sehr großen Paarzahlen ab 30 ergibt sich die folgende Paarzahl inklusive der Konfidenzgrenzen:

1,81 Rev./Ort x 3.700 Ortschaften 6.700 Reviere Schwellen des Konfidenzintervalls

1,57 Rev./Ort x 3.700 Ortschaften 5.800 Reviere 2,05 Rev./Ort x 3.700 Ortschaften 7.600 Reviere

2. Hochrechnung der Paarzahl in den durchgän­gig quantitativ untersuchten Kontrollflächen auf die Gesamtfläche Brandenburgs 1.281 Reviere auf 5.934 km? ergibt auf 29.480 km?

6.400 Reviere

3. Hochrechnung anhand der Häufigkeitsver­teilung der Revierzahlen pro Ort(s. Abb. 2 h).

Rev./Ort Anteil Orte x Rev.zahl= Rev. in%(ges. pro Ort ges. 3.700) 0 36,5 1.351: x 0= 0 1 24,9 921 X 1= 921 2 14,8 548.1 X 2= 1.096 3 7,4 274 X 3= 822 4 3,5 130° x 4= 520 5 5,0 185: 4x 5= 925 6-10 4,5 167; x 8= 1.336 >10 3,5 130 6x4) 175=! 2.275 gesamt= 7.900

Die Revierzahl der Türkentaube lag im Untersu­chungsjahr in Brandenburg also zwischen 5.800 und 7.900 Revieren.

Welche Faktoren beeinflussen die Verbreitung der Türkentaube Zwischen der Türkentaubenrevierzahl und der Einwohnerzahl der Orte besteht eine positive Korre­lation. Je mehr Einwohner die Orte hatten(und je größer sie damit sind); desto höher war die Revier­zahl(Abb. 3). Dass hohe Einwohnerzahlen nicht zwangsläufig hohe Revierzahlen bedingen, zeigen die Ergebnisse aus Potsdam , wo 2001 lediglich ein Brutnachweis und eine Einzelbeobachtung gelan­gen.

Viele Kartierer gaben an, dass sich die Türkentau­ben im Bereich von Geflügelhaltungen oder anderen

Tierhaltungen(z.B. Zoos) konzentrierten und dass Koniferen bevorzugt wurden. Diese Angaben sind aber statistisch nicht verwertbar. Für den Altkreis Lübben führt T. Noah aus, dass aber auch in türken­taubenfreien Gebieten Koniferen und Geflügelhal­tungen vorkamen.

Bestandsentwicklung

Nur aus wenigen Orten, in denen 2001 Türkentau­ben kartiert worden sind, liegen aus früheren Jahren Bestandsdaten vor(Tab. 4). Diese Beispiele zeigen sowohl Zu- als auch Abnahmen.

Verbale Beschreibungen kennzeichnen die Situation in einigen Gebieten treffend. So konnte B. Ludwig in den nördlichen und mittleren Teilen der Altkreise Königs- Wusterhausen/LDS und Zossen/TF im Untersuchungsjahr keine Türkentauben feststellen, während die Art in den 1960er bis 1980er Jahren noch weit verbreitet war.

Diskussion

Trotz offensichtlich in einigen Regionen bereits erheblich ausgedünnter Bestände zeigt die Türken­taube in Brandenburg ein noch weitgehend geschlossenes Verbreitungsbild. In 76% aller unter­suchten Orte, das sind mindestens 25% aller bran­denburgischen Orte, konnten im Jahr 2001 Reviere nachgewiesen werden. In größeren flächendeckend untersuchten Gebieten waren 68% der Orte von der Türkentaube besiedelt, 32% nicht. In den unter­suchten Kreisen lag die Besiedlungsrate zwischen 36 und 86%. Der von ERNST& HERRMANN (2001) für das sächsische Vogtland ermittelte Wert(52% von 292 Orten) liegt in diesem Bereich.

Schwerpunkt der Türkentaubeverbreitung sind die Uckermark aber auch der Süden Brandenburgs . Die höchsten durchschnittlichen Paarzahlen pro Ort wurden im Spree-Neiße-Kreis (4,0 BP/Ort) und im Altkreis Beeskow (3,8) ermittelt. Vermutlich liegt das an den im Vergleich zur Uckermark vielfach größeren Ortschaften.

Die in den brandenburgischen Kreisen festgestell­ten Türkentaubendichten(12,6 bis 37,1 Rev./100 km, Mittel: 21,6 Rev./100 km?) liegen deutlich unter der im Vogtland festgestellten Dichte(46 Rev./100 km; ERNST& HERRMANN 2001).

Drei verschiedene Methoden der Bestandshoch­rechnung erbrachten recht eng beieinander liegende Werte zwischen 5.800 und 7.900 Revieren für Bran­ denburg . Annähernd die Hälfte aller Reviere dürfte