80 70 60 50 40 30 20 10
Abb. 3: Beziehung zwischen Einwohnerzahl der Orte und Revierzahl der Türkentaube.
Türkentaubenreviere
Fig, 3: Relationship between the number of 6 0
residents and the number of Collared Dove territories in communities,
in Orten vorkommen, die Bestände ab 6 Paaren aufwiesen.
Der anhand der Erfassungen im Jahr 2001 für Brandenburg ermittelte Schätzwert deckt sich recht gut mit dem von WırtT(in ABBO 2001) angegebenen Gesamtbestand(7.000 Reviere), der auf einer Hochrechnung des Bestandes der Stadt Branden burg auf die gesamte Siedlungsfläche des Landes ergab.
Die Bestandsentwicklung ist offensichtlich nicht einheitlich in Brandenburg . Während in der Uckermark Bestandszuwächse verzeichnet werden konnten, werden aus den meisten anderen Landesteilen(meist nicht durch Zahlen belegbare) Rückgänge und die vollständige Räumung von Siedlungen beklagt. Der hohe Anteil von Orten mit nur einem Türkentaubenrevier birgt natürlich die Gefahr des lokalen Verschwindens der Art. Offensichtlich gibt es aber auch aktuell Neu- oder Wiederbesiedlungen von Orten. So konnten in Deutschhof/OPR in den Jahren 2000 bis 2002 bei nahezu täglichem Durchfahren und gründlicher Kontrolle in 2001 nie Türkentauben festgestellt werden. 2003 hielt sich zur Brutzeit ein Paar im Ort auf
y= 0,0029x+ 1,1176 R*= 0,685
5000 10000 15000 20000 25000 30000
Einwohnerzahl
(eig. Beob.). Der nächste besiedelte Ort liegt 3 km entfernt. Dies liegt im normalen Dispersionsbereich der Türkentaube(KNneıIs 1989).
Das ab Mitte der 90er Jahre zu verzeichnende starke Ansteigen des Türkentaubenbestandes in Bees kow/LOS (Tab. 4) fällt in Brandenburg völlig aus dem Rahmen. Ursachen dafür sind nicht bekannt.
Sollte die Bestandsentwicklung in Brandenburg ebenso dramatisch verlaufen sein wie in Berlin oder Halle(GnıELKA 1998, WırT 2002), ergäbe sich ein Maximalbestand von ca. 98.000 Türkentaubenrevieren Mitte der 1970er Jahre. Da sich der Bestand aber in den Dörfern wohl besser gehalten hat als in den Städten(s.u.), sind die Daten aus den beiden Großstädten wohl nicht auf Brandenburg zu übertragen.
Deutliche Bestandsrückgänge sind auch in anderen Bundesländern festgestellt worden. BERNDT et al. (2002) berichten für Schleswig-Holstein von Rückgängen in den größeren Städten und im Osten des Landes in den 90er Jahren. Es werden aber auch Beispiele für gleichbleibende und zunehmende Bestände aufgeführt. Offensichtlich haben sich die Bestände in den schleswig-holsteinischen Dörfern
Ort Bestand Jahr der
2001 Vorkartierung
25-30
Bestand Quelle
OAG Uckermark U. Kraatz
W. Neuling& B. Rudolph H. Haupt
H. Schreiber in RUTSCHKE (1983) 10 H. Schreiber in RUTSCHKE (1983)