Otis 11(2003): 65-78
Thomas Noah, Frank Schröder& Steffen Weiß
Noag, T., E Schröder& S. Weiß(2003): Brutbestand, Habitat und Durchzug der Bekassine (Gallinago gallinago ) im Spreewald. Otis 11: 65-78. Im Großraum Spreewald (Biosphärenreservat Spreewald zuzüglich Altkreis Lübben) wurden 2002 260 Reviere der Bekassine kartiert. Der Bestand im 1.017,5 km? großen Untersuchungsgebiet wird auf 275-290 Reviere geschätzt(entspricht 30-43% des brandenburgischen Landesbestands). Verbreitungsschwerpunkt war die Spreeniederung mit 220 Revieren. Im größten zusammenhängenden Brutgebiet, den Feuchtwiesen SE Lübben, wurden 70 Reviere kartiert. Die meisten Reviere befanden = Sich in Feuchtwiesen und-weiden mit extensiver Nutzung und lokalen oder großräumigen Überflutungen. Schlankseggenriede wiesen die höchsten Abundanzen auf. Maßnahmen zur Bestandssicherung der Bekassine werden abgeleitet. Auf mehrjährig untersuchten Probeflächen wurden Bestandsschwankungen von 80% festgestellt, die im Zusammenhang mit Hochwasserereignissen stehen. Der Heimzug beginnt zwischen Ende Februar und Mitte März(Median 10.03.) und erreicht seinen Höhepunkt Ende März. Der zahlenmäßig deutlich stärkere Wegzug gipfelt in der ersten Oktoberdekade, jedoch können in Abhängigkeit von den Rastbedingungen die Gebietsmaxima bereits im August registriert werden. Wichtigste Rastgebiete sind die Schlepziger Teiche und die Feuchtwiesen SE Lübben. Der Wegzug endet witterungsabhängig zwischen Anfang November und Anfang Dezember(Median 20.11.).
Noag, T., E Schröder& S. Weiß(2003): Breeding population, habitat and migration of the Common Snipe (Gallinago gallinago ) in the Spreewald region. Otis 11: 65-78.
In 2002, 260 Common Snipe territories were mapped in the Spreewald region (1,017.5 km*). The total number of territories is estimated at 275-290, which is 30-43% of the total Brandenburg breeding population. The most concentrated breeding area is the river Spree lowland with 230 pairs. In the largest coherent breeding area, the water meadows SE of Lübben , 70 territories were recorded. Territories were located mainly in water meadows with extensive agricultural use and local or widescale flooding. In some study areas density varied up to 80% from year to year dependent on water levels. Spring migration begins between the end of February and the middle of March(on average 10th Mar) peaking at the end of the month. The markedly greater autumn migration peaks in the first 10 days of october. Migration ends, subject to weather conditions, between the beginning of November and the beginning of December(on average 20th Nov).
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Thomas Noah, Bergstr. 14, 15910 Schlepzig , e-mail: tomnoah@t-online.de Frank Schröder, PF 1322, 15903 Lübben Steffen Weiß, Siedlungsstr. 4a, 15913 Alt Zauche, e-mail: weiss.st@gmx.de
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Vorbemerkungen
Einleitend sei uns ein Vergleich gestattet, der in poPulärer Weise eine große Herausforderung an den Natur- und Artenschutz kurz umreißen soll: Unter den vorrangig in nassen Grünlandbereichen brütenden Vogelarten, die häufig als Wiesenbrüter
zusammen gefasst werden, besetzen die Limikolen ausschließlich“Abstiegsränge einer Liga, deren Platzverhältnisse einen erfolgreichen Spielausgang häufig nicht mehr zulassen”. Ein Blick auf die aktuelle“Tabelle” verdeutlicht die prekäre Situation: Sämtliche in Brandenburg vorkommenden Wiesenlimikolen werden in der“Roten Liste ” als in ihrem