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Noah et al.: Brutbestand, Habitat und Durchzug der Bekassine
Aufgrund des geringen Grundwasser-Flurabstands wird der innere Spreewald überwiegend als Grünland genutzt und weist gegenüber dem gesamten UG einen deutlich höheren Grünlandanteil auf (Abb. 1). Besonders der Oberspreewald ist von Feuchtgrünland nährstoffreicher Ausbildung geprägt. Die höher gelegenen Wiesen in den nördlichen und südlichen Randbereichen der Niederung (Nord- u. Südpolder) sowie im Raum Burg sind deutlich trockener und werden überwiegend intensiv genutzt. Im inneren Spreewald sind die Wiesen nasser und lassen durch hohe Wasserstände, abhängig vom Niederschlag und Pegel der Spreearme, oft nur eine extensive Nutzung zu.
Biotope km?% Wälder und Forsten 418,4 41,1 Grünland 258,3 25,4 Äcker 242,7 23,9 Still- und Fließgewässer 21,0 2,1 sonst. Flächen(Siedlungen
usw.) 771,0 276
gesamt 1.017,4 100,0
Schwer erreichbare Wiesen im inneren Spreewald fielen mit der teilweisen Aufgabe der kleinbäuerlichen Bewirtschaftungsweise in den 1960er und 1970er Jahren brach(z.B. östlich von Lübbenau ). Großseggen(Carex ssp.) und Sumpfreitgras(Calamagrostis canescens) prägen heute diese Nassbrachen. Zunehmend dringt die Erle(Alnus glutinosa ) in die Brachflächen ein. Eine weitere Zergliederung erfolgt lokal durch Weidengebüsche(Salix ssp.).
Mit der politischen Wende kam es zu weiteren Nutzungsaufgaben von Flächen, die besonders tief lagen und nur mit aufwändigem Schöpfwerksbetrieb genutzt werden konnten. Durch Moorsackung und Wasseranstieg haben sich einige eutrophe Flachseen mit Röhrichtbereichen herausgebildet, die heute etwa 450 ha bedecken. Angrenzende NassWiesen werden in Abhängigkeit vom Wasserstand unregelmäßig genutzt. Die Vegetation ist gekennzeichnet durch Großseggen, Wasserschwaden (Glyceria maxima) und Rohrglanzgras(Phalaris arundinacea).
Ein Vergleich der Flächenanteile der Hauptbiotope im Biosphärenreservat und im übrigen UG ist in Abb. 1 dargestellt.
Außerhalb des Spreewalds befinden sich im UG zusammenhängende Grünlandflächen vor allem in
50
OH Biosphärenreservat 40 Spreewald 30
20
Flächenanteil in%
10
Wald Acker Grünland Gewässer sonst.
Abb. 1: Vergleich der Flächenanteile der Biotope innerhalb und außerhalb des Biosphärenreservates.
Fig. 1: Comparison of the percentage area coverage of biotope types within and outside the biosphere reserve.
den Niederungen des Ressener und des Doberburger Mühlenfließes sowie in der Landgrabenniederung südwestlich von Gröditsch(Abb. 2). Diese Niederungsgebiete werden nahezu flächendeckend intensiv bewirtschaftet. Nur noch sehr kleinräumig existieren dort nasse und extensiv genutzte Wirtschaftswiesen. Einen weiteren Lebensraum für die Bekassine stellen die größeren offenen Moore in der Lieberoser Endmoräne dar.
Das westlich von Lübben liegende Grünland gehört naturräumlich zum Baruther Urstromtal, es weist zu große Grundwasserflurabstände auf und erfüllt daher nicht die Habitatansprüche der Bekassine.
Methode und Beobachtungsmaterial
Die Bestandsaufnahme der balzenden Vögel fand im Jahr 2002 vom 1.4.-12.5. statt(Schwerpunkt vom 17.4.-4.5.). Insgesamt benötigten wir 53 Zähltage. Der Zeitraum der Untersuchung wurde bewusst recht eng bemessen und nicht weiter in den Mai ausgedehnt, weil mögliche Umsiedlungen innerhalb des UG (infolge von z.B. Abtrocknung, intensiver Beweidung) das Gesamtergebnis negativ beeinflussen würden. Jedes zuvor in Karten gekennzeichnete potenzielle Brutgebiet wurde mindestens zwei mal kontrolliert. Wir nutzten dazu vor allem die Abendstunden(von ca. 17.00 Uhr MESZ bis SU), seltener wurde nach SU bzw. in der Morgendämmerung kartiert. Für unsere Erfassung ausschlaggebende Verhaltensweisen waren der anhaltende Ausdrucksflug(“Meckern”) und der Bodengesang (“Ticken”) einzelner Vögel(oder seltener Paare, vgl. z.B. GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1977). Dagegen