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Band 11
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Otis 11(2003)

2000 51 Reviere, 2001 70 Reviere, 2002 60 Reviere. Dort umfasste der Bestand in den Jahren 1992/93 Schätzungen zufolge etwa 50-60 Reviere(S. Weiß u.a. in ABBO 2001).

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Abb. 3: Bestandsschwankungen der Bekassine auf zwei

Probeflächen.

Fig. 3: Fluctuation in Common Snipe populations in two

study areas.

Durchzug und Phänologie

Die Bekassine ist im Spreewald ein häufiger Durch­zügler, der während der Zugzeiten in erster Linie auf Schlammflächen in abgelassenen Fischteichen und in Feuchtwiesen festgestellt worden ist. Ferner nut­zen Bekassinen auch überflutete Äcker und weitere Feuchtstellen im Offenland zur Rast.

Auf dem Heimzug erschienen die ersten Vögel zwischen dem 28.2.94(1 balzfliegendes Ind. SW Leibsch) und dem 22.3.96/99(je 2 Ind. Schlepziger Teiche), der Median der Ankunft fällt auf den 10.3. Im letzten Märzdrittel gipfelt der Durchzug(Abb. 5). Die Heimzugmaxima sind Tab. 9 zu entnehmen.

Das jährliche Auftreten, insbesondere während des Heimzugs, unterliegt starken Schwankungen. So wurden beispielsweise 2001 an vier Orten im UG mehr als 75 Bekassinen als Tagesmaximum gezählt, während 2002 ganze 7 Ind. den saisonalen Höchst­

Tab. 9: Heimzugmaxima der Bekassine im Spreewald(> 50 Ind., darge­

stellt ist der jährliche Höchstwert pro Gebiet).

Table 9: Common Snipe maxima on spring migration(> 50 individuals).

Ind. Datum Ort

206 31.03.2001 Feuchtwiesen SE Lübben

B2 13.04.1996 Schlepziger Teiche 27.03.2001 Schlepziger Teiche Vf. 25.03.2001 Acker SE Boblitz 13.04.1995 Wiesen N Leibsch Vf. 18.03.2001 Wiesen SW Leibsch H. Haupt 24.03.1995 Feuchtwiesen SE Lübben

H. Haupt

Beobachter/Quelle H.& M. Haupt in ABBO(2001)

B. Stranz, Vf.

T. Noah in ABBO(2001)

26.03.1997 Schlepziger Teiche T. Noah in HAUPT et al.(1999)

wert für den Spreewald bedeuteten. An den Schlepziger Teichen, wo die Rastbedingungen im behandelten Zeitraum alljährlich sehr günstig waren(stets mind. 2 abgelassene Teiche von Februar- Mitte Mai), sind im Extremfall zwi­schen 2 Ind.(2002) und 161 Ind.(1996) als Summen der Dekadenmaxima pro Heimzug­periode registriert worden(Abb.4).

In der ersten Maidekade klingt der Heimzug aus. Die spätesten als Durchzügler gewerteten Vögel wurden am 2.5.02(2 Ind. abziehend NE Feuchtwiesen SE Lübben) und am 4.5.94(5 Ind. Schlepziger Teiche) festgestellt. Vom 11.5.-20.6. beobachteten wir insgesamt 33 Bekassinen in Nichtbrutgebieten(max. je 4 Ind. am 25.5.98 u. 6.6.00 Schlepziger Teiche), deren Status nicht klar definiert werden kann.

Der Wegzug erstreckt sich über einen länge­ren Zeitraum und ist gegenüber dem Heim­zug wesentlich stärker ausgeprägt. Er setzt Ende Juni ein, z.B. am 27.6.01 mit 6 Ind., abziehend SW, Kleines Gehege. Die ersten rastenden Trupps wurden am 29.6.00 mit 10 Ind., Polder Kockrowsberg, und am 30.6.94 mit 17 Ind., Schlepziger Teiche, beobachtet. Die Zugintensität nimmt im Verlauf des Juli stark zu, z.B. 70 Ind . am 13.7.94 im Polder Kockrowsberg. Der Wegzug gip­felt jedoch erst Anfang Oktober(Abb. 5). Die Gebietsmaxima verteilen sich den lokalen Rastbe­dingungen entsprechend über einen längeren Zeit­raum(vgl. Tab. 10).

Außerhalb der beiden Hauptrastgebiete Feucht­wiesen bei Lübben (vor allem die Teilgebiete Polder Kockrowsberg und Kleines Gehege) und Schlep­ziger Teiche registrierten wir nur kleine Trupps, die maximal 53 Ind . am 2.9.99, Stradower Teiche, 36 Ind . am 12.7.95, Wiesen N Leibsch, 36 Ind . am 7.9.95, bei Schlepzig und 15 Ind . am 24.7.97, Briesener See(D. Ertel, Vf.) umfassten. Das Ende des Wegzugs wird maßgeblich von der Witterung (Vereisung der Rastflächen) beeinflusst. In klimatisch günsti­gen Jahren können noch Anfang November größere Trupps im UG verweilen, z.B.72 Ind.am 12.11.01, Schlepziger Teiche. Der Median der Letztbeobachtung fällt auf den 20.11., die jährlichen Letztbeobachtungen lagen zwi­schen dem 4.11.92 mit 4 Ind. und dem 8.12.01 mit 2 Ind.(jeweils Schlepziger Teiche). Vom Wegzug