Heft 
Band 11
Seite
85
Einzelbild herunterladen

Otis 11(2003): 85-88

Bestandsveränderungen der Wachtel(Coturnix coturnix ) auf einer Kontrollfläche im Kreis Potsdam-Mittelmark

von 1990 bis 2003 Beatrix Wuntke

WUNTKE, B.(2003): Bestandsveränderungen der Wachtel(Coturnix coturnix ) auf einer Kon­trollfläche im Kreis Potsdam-Mittelmark von 1990 bis 2003. Otis 11: 85-88. Auf einer 450 ha großen Kontrollfläche nördlich des Rietzer Sees/PM finden seit 1990 regelmäßig Kartierungen der rufenden Wachteln statt. 1999 stieg die bis dahin zwischen 1 und 4 Tieren schwan­kende Zahl rufender Wachteln auf 22 an und im Jahr 2000 erfolgte ein weiterer Anstieg auf 29 Rufer. Diese Befunde werden im Zusammenhang mit den angebauten landwirtschaftlichen Kulturen und der Ökologie der Wachtel diskutiert. Trotz etlicher Beringungen von Wachteln sind die Wiederfund­== daten nicht aussagekräftig hinsichtlich der sich ergebenden Fragen zur Brutortstreue und Geburts­ortsansiedlung vorjähriger Wachteln. So besteht zur Klärung der auffälligen Bestandsschwankungen bei der Wachtel dringender Bedarf an langfristigen Beringungs- und Kontrollprogrammen.

Wunrke, B.(2003): Changes in the breeding population of the Common Quail(Coturnix coturnix) on a study area in Potsdam-Mittelmark between 1990 and 2003. Otis 11: 85-88. Changes in the number of calling Quails during the breeding season on a study area of 450 ha near the nature reserveRietzer See are described over a time span of 14 years. The numbers of calling birds rose during this period from an erratic number of 1-4 to 22 individuals, increasing to 29 in 2000. Influences of farmland use and ecological needs of this species are discussed. The number of recoveries of ringed Quail in eastern Germany is to few to answer outstanding questions on breeding site fidelity and birthplace colonization. Long-term ringing and control projects are urgently requi­red to provide explanations for the marked fluctuations in the Quail population.

Dr. Beatrix Wuntke, Kirschenallee 1 a, 14778 Schenkenberg; email: pyrrhula@freenet.de

Aussagen zur Brut- und Geburtsortstreue nur über die Auswertung von Beringungs- und Wiederfund­daten möglich sind, wurden sämtliche an der Berin­gungszentrale Hiddensee vorliegenden Beringungs­

Einleitung

In der nördlich des NSGRietzer See gelegenen Feldflur werden seit 1990 regelmäßig zur Brutzeit

Kartierungen ausgewählter Vogelarten durchge­führt. Zu diesen Arten zählt auch die Wachtel , die in der Roten Liste Brandenburgs alsstark gefährdet eingestuft ist(DÜRR et al. 1997). Der auffällige An­stieg der Zahl rufender Wachteln 1999 gab Anlass zu zahlreichen Spekulationen und Mutmaßungen über die ökologischen Hintergründe. Neben generellen Bestandstrends(HAFERLAND in ABBO 2001) lag als ein Hauptfaktor die Qualität des Bruthabitats nahe.

In der vorliegenden Arbeit werden die erhobenen Daten dargestellt und mögliche Hintergründe der lokalen Bestandsentwicklung diskutiert, die dem allgemeinen Trend für Brandenburg entspricht. Da

daten zur Wachtel in die Auswertung einbezogen.

Material und Methode

Das Kartierungsgebiet umfasste eine Fläche von ca. 450 ha nördlich des Rietzer Sees. 30 ha sind Feldge­hölze bzw. Wald und 20 ha sind bebaute bzw. Rude­ralflächen. 400 ha sind landwirtschaftliche Nutzflä­che, davon entfallen 130 ha auf Feuchtgrünland.

Für die Kartierung der landwirtschaftlichen Nut­zung wurden 1995, 1999 und 2001 die festgestellten Kulturen in Messtischblätter des Maßstabs 1:10.000 eingetragen und mittels eines Planimeters die je­

N Ringfundmitteilung der Beringungszentrale Hiddensee 17/2003