Heft 
Band 12
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2051202004

Bekannt ist die Empfindlichkeit des Zaunkönigs ge­genüberharten Wintern, d.h. vor allem langanhal­tenden Kälte- und Schneeperioden(z. B. GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER 1985, DEPPE 1990, SCHWARZ& FLADE 2000). Über die mittel- bis langfristige Bestandsentwicklung gab es aber bis vor wenigen Jahren nur lokale Fallstudien. Das Monitorpro­gramm für häufige Arten des Dachverbandes Deut­scher Avifaunisten(DDA), das 1989 startete, bietet erstmals die Möglichkeit, die großräumigen Be­standsschwankungen und die Bestandsentwicklung in ganz Deutschland differenziert darzustellen.

Material und Methode

Die im Rahmen des DDA-Monitorprogrammes ver­wendeten Geländemethoden(Revierkartierung= RK und Punkt-Stopp-Zählung= PS), Auswerteme­thoden sowie die zu beachtenden Einschränkungen der Aussagefähigkeit des Materials besonders be­züglich der Repräsentanz der untersuchten Flächen und Routen sind bereits von SCHWARZ& FLADE (2000) ausführlich dargestellt und diskutiert wor­den. Darauf sei hier verwiesen.

Insgesamt sind im Untersuchungszeitraum 1989­2003 die Daten von 697 Punkt-Stopp-Routen und 323 Revierkartierungsflächen gemeldet und in der Datenbank erfasst worden(FLADE& SCHWARZ 2004). Die jährliche Stichprobengröße liegt bei maximal 497 PS-Routen und 147 RK-Flächen. Die Schwer­punkte der regional sehr unterschiedlich verteilten Flächen und Routen liegen aktuell recht gut über den Osten(Brandenburg ), Nordwesten(Schleswig­Holstein, Hamburg , mittleres Niedersachsen ), Wes­ten(Nordrhein-Westfalen ) und neuerdings Süden (Baden-Württemberg , erst ab 1999) Deutschlands verteilt.

Für die Analyse regionaler Unterschiede und Trends mussten wir uns wegen derdünnen Daten­

Tab. 1: Bestandstrends des Zaunkönigs in Deutschland 1989­Arten. Angegeben ist die mittlere jährliche Zu- oder Abnahm.

lage aus Süddeutschland auf den West-Ost-Vergleich beschränken(FLADE& SCHWARZ 2004). Es ist bisher nicht möglich, dem West- und Ost-Index einen aus­sagekräftigen Süd-Index gegenüber zu stellen.

Für Korrelationen mit Winterwetterdaten wurden aus Gründen der Praktikabilität die Daten von drei jeweils für die RegionenNordwest,Südwest und Ost repräsentativen Wetterstationen verwendet (Abb. 1b-d): Soltau im mittleren Niedersachsen , im Zentrum der Bundesländer Nordrhein-Westfalen , Hessen , Niedersachsen und Schleswig-Holstein ( U . Schmidt briefl.), Berlin-Tempelhof(Ost) und Stuttgart -Flughafen(Südwest; J. Wahl briefl.). Die Wetterdaten von diesen Stationen waren unmittel­bar verfügbar; außerdem zeigt sich, dass sich teil­weise ebenfalls verfügbare Daten anderer Stationen der jeweiligen Regionen in der hier verwandten Ab­weichung vom langjährigen Mittel nur minimal unterscheiden. Bei den Stationen Soltau und Berlin­Tempelhof gibt es bei der Abweichung von der mitt­leren Januartemperatur, Anzahl Frost- und Eistage pro Winter im Gesamtverlauf ebenfalls nur relativ geringe Unterschiede; die Daten von Stuttgart wei­chen dagegen stärker ab(Abb. 1).

Bezüglich der Darstellung der Bestandsindex­Kurven, der Berechnung der Trends und der statisti­schen Tests sei auf FLADE& SCHWARZ(2004) verwie­sen.

Dank: Besonderer Dank gilt den über 400 ehrenamt­lichen Kartierern und 16 regionalen Koordinatoren der Bundesländer sowie dem Geschäftsführer der DDA-AGMonitoring häufige Arten E-U. Schmidt, ohne deren: großen ehrenamtlichen Einsatz solche Untersuchungen nicht möglich wären. E-U. Schmidt und J. Wahl danken wir für die Bereitstellung der Wet­terdaten und S. Winter für die Unterstützung bei der statistischen Analyse(SPSS Statistik-Programm).

2003 nach Daten des DDA-Monitorprogrammes häufiger

e in%, das Signifikanzniveau des Trends(TRIM,*= p<

0,05;**= p< 0,01; ns= nicht signifikant), sowie für die Punkt-Stopp-Daten auch die regionalen Trends West und Ost

sowie die Trends innerhalb und außerhalb von Wäldern.

Table 1: Trends in Wren numbers in Germany 1989-2003. The average annual increase and decrease in%, the significance of the trends, as well as the regional trends of point count data For the east and the west and within and outside woodland

are shown.

Revierkart.- Punkt-Stopp West- u. Ostdeutschland Wälder u. außerhalb(PS) Trend

RK Unter- PS West

Unter- Ost>75%

Unter-<25% gesamt

schied(PS) schied(PS) Wald schied Wald