ben jedoch im Unklaren. Gibt es aber darüber hinaus Unterschiede in der Bestandsentwicklung zwischen verschiedenen Landschaftstypen?
Die Indexkurven für die“Wald-Stopps” und die “Nichtwald-Stopps” zeigen, dass dies eindeutig der Fall ist(Abb. 3). Demnach sind die Waldpopulationen weitgehend stabil geblieben(nicht signifikanter Trend), während die Zaunkönigbestände außerhalb geschlossener Wälder, also vorwiegend in Siedlungen, Gärten und Grünanlagen, kräftig zugenommen haben(jährlich im Mittel um 3,6%, Abb. 3 u. Tab. 1). Dies dürfte zumindest teilweise auf die unterschiedliche Empfindlichkeit dieser Teilpopulationen gegenüber kalten Wintern zurückzuführen sein.
Einfluss harter Winter auf kurzfristige Bestandsschwankungen
Insgesamt waren die meisten Winter des Untersuchungszeitraumes überdurchschnittlich mild(gemessen am 50jährigen Mittel), was auch als Zeichen der globalen Klimaerwärmung interpretiert werden kann. Jedoch stechen einige kältere Winter heraus (Abb. 1). Besonders kalt und schneereich war der “Jahrhundertwinter” 1995/96 und, in geringerem Maße, der folgende Winter 1996/97. Der Winter 1990/91 zeichnete sich außerdem durch einen ungewöhnlich kalten Februar aus(mehr als 2°C unter dem langjährigen Mittel; in Abb. 1 nicht zu erkennen). Der Winter 2002/2003 muss schließlich im Vergleich mit den letzten 50 Jahren als“durchschnittlich” gewertet werden. Im Untersuchungszeitraum war es aber immerhin der drittkälteste und-schneereichste Winter und verdient deshalb Beachtung.
Bei nicht samenfressenden Jahresvögeln, Teilzie
hern und eventuell auch Kurzstreckerziehern ist zunächst zu erwarten, dass ihre kurzfristigen Bestandsschwankungen maßgeblich von der Härte und Länge des Winters mitbestimmt werden. Beim
Jährliche Bestandsänderung
0 1 2 3 4 Abweichung von der mittleren Januartemperatur
Jährliche Bestandsänderung
20 30 Anzahl Eistage pro Winter
Abb. 4: Korrelation zwischen den jährlichen Bestandsänderungen des Zaunkönigs(hier: RK-Index) und a) den Januar-Mitteltemperaturen bzw. b) der Anzahl der Eistage des vorangegangenen Winters(Station Soltau ).
Fig. 4: Correlation between the annual changes in Wren numbers and a) the mean temperatures of the previous January and b) the number of days below freezing.
Tab. 2: Korrelationen(Spearmans Rangkorrelation, zweiseitig) zwischen Wetterparametern des vorherigen Winters und jährlichen Bestandsänderungen des Zaunkönigs in Deutschland (RK= Revierkartierung, PS= Punkt-StoppZählungen):(*)= 0,05< p< 0,1;* p< 0,05;** p< 0,01; n.b.= nicht berechnet.
Table 2: Correlation (Spearman's rank correlation, 2-tailed) between weather parameters of the previous winter and annual Wren population changes in Germany (RK= territory mapping, PS= point stop counts).
Datensatz Januartemperatur Eistage Tage mit Schneedecke
RK+0,461(*) 70,793**-0,867**-0,642*-0,878**-0,82**-0,692** PS+0,506(*)-0,667**-0,673**-0,715**-0,556*-0,552* gesamt PS-0,539*-0,607* West-D
-0,614*
-0,735**-0,508*-0,728*
-0,579*-0,728* n.b.-0,746** n.b.
-0,596* n.b.-0,638* n.b.
Nichtwald IL