Landesgrenze in mehreren Paaren brütet(J. Haferland, mdl. Mitt.). Potenziell könnten auch ausgewilderte Vögel aus Nordwestpolen(M. Dylawerski, mdl. Mitt.)
und Mecklenburg-Vorpommern (MÜLLER 1994) zur Bestandsstützung in Brandenburg beitragen, seit kurzem auch Vögel aus Bruten in MecklenburgVorpommern(MÜLLER 2001, ZESSIN 2004, ZESSIN& Daus 2002).
Zwischen 1991 und 2004 wurden in Brandenburg 19 Uhubruten registriert, die sich neun verschiedenen Vorkommen zuordnen lassen. In einem Fall gab es nur einen späten Jungvogelnachweis ohne Nestfund. Die übrigen Fälle lassen sich sieben verschiedenen Brutplatztypen zuordnen: 6x Boden, 3 x Greifvogelhorste, 3 x Gebäude, 2 x Kunsthorste im Baum, 2 x Jagdkanzeln(davon 1 x in einer Keksdose, PHILIPPS 1992, 1994), 2 x Baumnistkasten(als Ersatzangebot für einen der Jagdkanzelbrutplätze), 1 x Steinbruch. Brutplatzwechsel trat auf zwischen Boden- und Baumbrut, zwischen Boden- und Gebäudebrut sowie zwischen Jagdkanzel und Nistkasten.
Die Vielzahl unterschiedlicher Nistplatztypen korrespondiert mit der nachweislichen Herkunft vieler brandenburgischer Uhus aus Auswilderungen. Nach SCHERZINGER(2004) neigen solche Uhus eher zu ausgefallener Brutplatzwahl als ihre“wilden” Artgenossen. SCHALOW(1919) nannte für Brandenburg nur Baumhorste sowie je einen Brutplatz am Boden und in einer hohlen Eiche. Auch SCHNURRE(1936) kann
Otis 12(2004)
Abb. 2: Uhu. Foto: D. Nill.
Fig. 2: Eagle Owl.
te in den mit Brandenburg vergleichbaren Gebieten im heutigen Westpolen nur Brutplätze auf dem Boden und in Bussardhorsten. Insgesamt wurden aus den registrierten 19 Bruten mindestens 15 Jungvögel flügge. Bei drei Bruten ist das genaue Brutergebnis nicht bekannt. Abzüglich dieser Bruten sowie der Brut eines freilebenden Weibchens, das mit einem in einer Voliere gehaltenen Männchen verpaart war(Wriezen , 1991), ergibt sich eine Fortpflanzungsziffer von 0,93 Jungen pro näher kontrolliertes Brutpaar(n= 15) und eine Brutgröße von 1,75 Jungen pro erfolgreiches Paar(n= 8). Mithin waren 8 von 15 Bruten erfolgreich. Einige Bruten sind bereits während der Bebrütungsphase gescheitert. In mindestens zwei Fällen ließ sich dies auf menschliche Störungen zurück führen. Die besondere Empfindlichkeit von Uhus in dieser Zeit war schon vor siebzig Jahren bekannt(SCHNURRE 1936). Bei den aktuellen Bruten setzen sich elf Jungvogelverluste, die bis zur Ästlingsphase registriert wurden, zusammen aus: 5 x Prädation durch Uhu-Altvogel, 1 x Prädation durch Raubsäuger(wahrscheinlich Fuchs), 1 x verhungert in den ersten Lebenstagen(Altvogelverlust?), 4 x unbekannt(davon drei juv. einer Brut während der Astlingsphase).
Bis auf die Brutplätze in Wriezen (Anpaarung eines Weibchens mit Gehege-Männchen, PHILIPPs 1992, 1994) sowie Bad Wilsnack (Revier 2, s. unten) ist an