allen Brutplätzen mindestens einmal erfolgreich gebrütet worden. Es fällt jedoch die geringe Stabilität der einzelnen Vorkommen auf. Nur ein Revier im Fläming ist durchgehend seit mindestens 13 Jahren besetzt, wobei nur in sieben Jahren Brutnachweise gelangen. Ein anderes Revier war sieben Jahre lang besetzt, doch gab es hier nach drei. erfolgreichen Bruten wohl nur noch einen Einzelvogel. In einem weiteren Revier, das seit sieben Jahren besetzt ist, war trotz guter Überwachung nur ein einziges Mal eine Brut nachzuweisen, auch hier möglicherweise durch das zeitweise Fehlen eines Partners. Für die übrigen Reviere sind Besetzungszeiten zwischen drei und fünf Jahren belegt. Darüber hinaus geben rufende Exemplare in verschiedenen Teilen des Landes immer wieder Anlass zu Brutverdacht(vgl. RYSLAVY 1993-2004). Insgesamt sind die Brut- und Brutverdachtsgebiete weitgehend über das Land Branden burg verteilt.“Häufungen”, sofern man bei der geringen Dichte davon sprechen kann, gibt es bestenfalls in den Landkreisen Uckermark und Potsdam-Mittel mark .
Bei vier Brutvorkommen ist die Revieraufgabe infolge von Altvogelverlusten anzunehmen, teilweise schleichend im Laufe mehrerer Jahre mit nur einem revierhaltenden Altvogel. In zwei Fällen wurde der Verlust im Folgejahr kompensiert, doch das Revier wurde später nach weiteren Verlusten (1x belegt, 1 x anzunehmen) aufgegeben. Insgesamt gab es zwischen 1991 und 2004 16 Verluste von Uhus jenseits der Ästlingsphase. Zuzüglich eines Vogels, der 1978 in Berlin gefunden wurde, setzen sie sich wie folgt zusammen: 4 x Strom(2 x Bahnstrom-, 2 x Mittelspannungsleitung, ein drittes Mittelspannungsopfer direkt jenseits der Oder könnte ebenfalls aus einem brandenburgischen Brutrevier stammen), 4 x Verkehr(3 x Straße, 1 x
Abb. 3: Uhujunge der ersten Brut in Brandenburg 80 Jahre nach der Ausrottung. Landkreis Teltow-Fläming , 1.6.1991, Foto: B. Ludwig.
Fig, 3: Eagle Owl nestlings at the first breeding site in Brandenburg 80 years after the species was eradicated. TeltowFläming. 1.6.1991.
Bahn), 3 x sonstige Traumata, 1x Ertrinken, 1 x Verhungern, 1x innere Erkrankung, 3x unklare Todesursache.
Ergebnisse der Nahrungsuntersuchungen
Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt für jedes einzelne Revier nach Hauptgruppen von Beutetierarten. Als“Wasservögel” wurden nur Taucher, Kormoran, Enten, Säger und Rallen eingeordnet. Limikolen, Möwen und Seeschwalben erscheinen unter “Sonstige Vögel”. Bei den“Ratten” sind neben den Vertretern der Gattung Rattus auch Bisamratten enthalten. Die Auflistung der Reviere folgt der Reihenfolge ihres Bekanntwerdens.
Revier 1(Landkreis TF)- Abb. 3
Revierbesetzung: 1991 bis 1997, 1994-97 nur noch Männchen anwesend
Reviercharakterisierung: abwechslungsreiche Feldflur, Brutplätze in Feldgehölz: naturnaher ca. 80-jähriger Kiefernmischwald, ca. 30 m von Waldkante, Bauschuttdeponie in der Nähe(vgl. LUDWIG 1994)
Brutnachweise: 1991-1993,2 x Habichthorst auf Kiefer, 1 x Kunsthorst als Ersatz für den ersten der Habichthorste
Bruterfolg: alle drei Bruten erfolgreich(2/1/3 juv. beringt, davon 1/1/3 flügge)
Gefährdungen/Verluste: Ende der Brutserie nach dem Fund des Weibchens im Juni 1993 mit schweren Verletzungen(Verkehr?); 1 juv. Weibchen von 1991 vermutlich in der Ästlingsphase umgekommen(Ring wurde erst 1995 in 200 m Entfernung vor einem Dachsbau/ ehemaligen Fuchsbau gefunden); neuer Golfplatz im Brut- und Nahrungsgebiet
Beutespektrum(n= 117):
41,0.% Vögel(14 Arten), 59,0% Säugetiere(9 Arten) nach Masse: 57,7% Vögel, 42,3% Säuger Aufsammlung überwiegend im Mai/Juni
Heterogenes Nahrungsspektrum, bei dem Igel und