Heft 
Band 12
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Langgemach: Die Wiederbesiedlung Brandenburgs durch den Uhu 57

allen Brutplätzen mindestens einmal erfolgreich gebrütet worden. Es fällt jedoch die geringe Stabilität der einzelnen Vorkommen auf. Nur ein Revier im Fläming ist durchgehend seit mindestens 13 Jahren besetzt, wobei nur in sieben Jahren Brutnachweise gelangen. Ein anderes Revier war sieben Jahre lang besetzt, doch gab es hier nach drei. erfolgreichen Bruten wohl nur noch einen Einzelvogel. In einem weiteren Revier, das seit sieben Jahren besetzt ist, war trotz guter Überwachung nur ein einziges Mal eine Brut nachzuweisen, auch hier möglicherweise durch das zeitweise Fehlen eines Partners. Für die übrigen Reviere sind Besetzungszeiten zwischen drei und fünf Jahren belegt. Darüber hinaus geben rufende Exemplare in verschiedenen Teilen des Landes immer wieder Anlass zu Brutverdacht(vgl. RYSLAVY 1993-2004). Insgesamt sind die Brut- und Brutver­dachtsgebiete weitgehend über das Land Branden­ burg verteilt.Häufungen, sofern man bei der gerin­gen Dichte davon sprechen kann, gibt es bestenfalls in den Landkreisen Uckermark und Potsdam-Mittel­ mark .

Bei vier Brutvorkommen ist die Revieraufgabe infolge von Altvogelverlusten anzunehmen, teil­weise schleichend im Laufe mehrerer Jahre mit nur einem revierhaltenden Altvogel. In zwei Fällen wurde der Verlust im Folgejahr kompensiert, doch das Revier wurde später nach weiteren Verlusten (1x belegt, 1 x anzunehmen) aufgegeben. Insge­samt gab es zwischen 1991 und 2004 16 Verluste von Uhus jenseits der Ästlingsphase. Zuzüglich eines Vogels, der 1978 in Berlin gefunden wurde, setzen sie sich wie folgt zusammen: 4 x Strom(2 x Bahnstrom-, 2 x Mittelspannungsleitung, ein drittes Mittelspannungsopfer direkt jenseits der Oder könnte ebenfalls aus einem brandenburgischen Brutrevier stammen), 4 x Verkehr(3 x Straße, 1 x

Abb. 3: Uhujunge der ersten Brut in Brandenburg 80 Jahre nach der Ausrot­tung. Landkreis Teltow-Fläming , 1.6.1991, Foto: B. Ludwig.

Fig, 3: Eagle Owl nestlings at the first breeding site in Brandenburg 80 years after the species was eradicated. Teltow­Fläming. 1.6.1991.

Bahn), 3 x sonstige Traumata, 1x Ertrinken, 1 x Verhungern, 1x innere Erkrankung, 3x unklare Todesursache.

Ergebnisse der Nahrungsuntersuchungen

Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt für jedes ein­zelne Revier nach Hauptgruppen von Beutetierar­ten. AlsWasservögel wurden nur Taucher, Kormo­ran, Enten, Säger und Rallen eingeordnet. Limiko­len, Möwen und Seeschwalben erscheinen unter Sonstige Vögel. Bei denRatten sind neben den Vertretern der Gattung Rattus auch Bisamratten enthalten. Die Auflistung der Reviere folgt der Rei­henfolge ihres Bekanntwerdens.

Revier 1(Landkreis TF)- Abb. 3

Revierbesetzung: 1991 bis 1997, 1994-97 nur noch Männ­chen anwesend

Reviercharakterisierung: abwechslungsreiche Feldflur, Brutplätze in Feldgehölz: naturnaher ca. 80-jähriger Kie­fernmischwald, ca. 30 m von Waldkante, Bauschuttdepo­nie in der Nähe(vgl. LUDWIG 1994)

Brutnachweise: 1991-1993,2 x Habichthorst auf Kiefer, 1 x Kunsthorst als Ersatz für den ersten der Habichthorste

Bruterfolg: alle drei Bruten erfolgreich(2/1/3 juv. beringt, davon 1/1/3 flügge)

Gefährdungen/Verluste: Ende der Brutserie nach dem Fund des Weibchens im Juni 1993 mit schweren Verlet­zungen(Verkehr?); 1 juv. Weibchen von 1991 vermut­lich in der Ästlingsphase umgekommen(Ring wurde erst 1995 in 200 m Entfernung vor einem Dachsbau/ ehemaligen Fuchsbau gefunden); neuer Golfplatz im Brut- und Nahrungsgebiet

Beutespektrum(n= 117):

41,0.% Vögel(14 Arten), 59,0% Säugetiere(9 Arten) nach Masse: 57,7% Vögel, 42,3% Säuger Aufsammlung überwiegend im Mai/Juni

Heterogenes Nahrungsspektrum, bei dem Igel und