Heft 
Band 12
Seite
59
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Langgemach: Die Wiederbesiedlung Brandenburgs durch den Uhu

Abb. 5: Uhujunges einer Bodenbrut in Rev. 4, Landkreis Potsdam-Mittelmark , 24.5.2002. Foto: C. Kurjo.

Fig, 5: Eagle Owl nestling of a ground 8 brood. Potsdam-Mittelmark 24.5.2002.

Äußerst heterogenes Nahrungsspektrum. In der Bio­masse stehen Tauben und Eulen, vor allem Hohltau­ben, Waldohreulen, Waldkäuze und Ringeltauben, an erster Stelle. Unregelmäßig erscheinen Feldmäuse in der Nahrung, treten aber in der Masse kaum in Er­scheinung. Erwähnenswert sind zwei Jungfüchse, eine Blindschleiche, regelmäßige Nachweise von Käfern sowie eine Hornisse im Gewölle.,

Revier 5(Landkreis PM)

Revierbesetzung: mind. seit 1998 bis 2004 mit Unterbre­chungen(zumindest ohne Nachweise)

Reviercharakterisierung: abwechslungsreiche Landschaft mit Wechsel von kleinen und größeren Wäldern inmit­ten mäßig strukturierter Agrarlandschaft, überwie­gend als Acker genutzt, nächstes Dorf ca. 2 km entfernt (erwähnt bei ALEX& KEHL 1999), Brutplatz in einem Feldgehölz 60 m vom Waldrand entfernt

Brutnachweise: 1998 in einem Kiefernhorst, wohl vom Mäusebussard

Bruterfolg: einzige nachgewiesene Brut war erfolgreich mit 3 flüggen juv.:

Gefährdungen/Verluste: unklar, warum offenbar keine weiteren Bruten stattgefunden haben, wahrscheinlich Verlust mindestens eines Altvogels

Beutespektrum(n= 108)

36,1% Vögel(16 Arten), 63,0% Säugetiere(11 Arten), 0,9% Insekten(1 Art)

nach Masse: 52,3% Vögel, 47,7% Säuger Aufsammlung überwiegend von Mai bis Juli

Das Nahrungsspektrum ist äußerst heterogen. Kleinna­ger haben vor allem 1998 eine Rolle gespielt, zumindest in der Häufigkeit, nicht jedoch hinsichtlich der Biomasse.

Revier 6(Landkreis UM)

Revierbesetzung: 1998 bis 2001 regelmäßig Beutereste ohne Brutplatzfund; im Umkreis von 10 km weitere Uhunachweise, so dass das Revierzentrum auch woan­ders liegen kann; evtl. nur Einzelvogel

Reviercharakterisierung: Beutereste am Rande eines Kleingewässers inmitten gut strukturierter ausge­dehnter Waldungen(größere Freiflächen im Wald sowie Ortschaft gut 1,5 km entfernt)

Brutnachweise: keine

Gefährdungen/Verluste: das offenbar den Wert des Platzes bestimmende Gewässer ist inzwischen fast ständig trocken

Beutespektrum(n= 26)

92,3% Vögel(8 Arten), 3,9% Säugetiere(1 Art), 3,9% Fisch(1 Art)

nach Masse: 97,5% Vögel, 1,9% Säuger, 0,6% Fisch Aufsammlung zu verschiedenen Jahreszeiten

Offenbar ist das Gewässer mit seiner Vogelwelt die Wichtigste Nahrungsressource, da der größte Teil der Beute aus Wasservögeln, vor allem Blessrallen, besteht. Erwähnenswert ist eine Plötze.

Revier 7(Landkreis OSL)

Revierbesetzung: 2000 bis 2004

Reviercharakterisierung: in Betrieb befindlicher Steinbruch von ca, 0,8 km inmitten ausgedehnter Kiefernwaldungen mit kleinen Grubenrestlöchern; Landwirtschaftsflächen in 800 m Entfernung, größeres Gewässer 1,5 km entfernt

Brutnachweise: nur 2000; danach unklarer Status; Brut­platz etwa 30 m von der Oberkante des ca. 70 m hohen Steinbruchs: leicht überhängender Fels, Sandmulde, kleines Grasband vor dem Brutplatz, leicht zugänglich

Bruterfolg: 2 juv.

Gefährdungen/Verluste: Brutplatz mittlerweile nach Stein­brucherweiterung vernichtet

Beutespektrum(n= 76) 50% Vögel(13 Arten), 50% Säugetiere(6 Arten) nach Masse: 44,6% Vögel, 55,4% Säuger Aufsammlung zu verschiedenen Jahreszeiten Die 20 gefundenen Igel bilden mehr als die Hälfte der Biomasse und wurden zu allen Jahreszeiten gefunden. Die vorhandenen Gewässer spielen hier kaum eine Rolle für die Ernährung.