Heft 
Band 12
Seite
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Untersuchungsgebiet(UG )

In den Jahren 1983-1985 wurde der Greifvogelbe­stand in ausgewählten Landschaftseinheiten unter­sucht, die 1985 zum großen Teil(50 km?) dem spä­teren UG entsprachen. 1986 wurde eine definierte Kontrollfläche innerhalb der von der AG Potsdam insgesamt untersuchten Fläche von 680 km? festge­legt(KEHL& ZERNING 1993). Sie ist 63 km? groß und umfasst im Norden urbane Strukturen der Stadt Potsdam und ein strukturreiches Laub-, Misch­und Nadelwaldgebiet. Südlich davon schließen sich Rieselfelder, Offenlandschaft in Verbindung mit Feldgehölzen und zwei Erlenbrüchen sowie Feldflur an. Ebenfalls dazu zählen zwei Militärübungs­gebiete, die 1991 aufgegeben wurden und deren Freiflächen seitdem der Sukzession unterliegen. Erlenbruchwald, Laubmischwald, Kiefernrein­bestände und Feldflur mit Grünland befinden sich im Süden. Das gesamte UG wird von Norden nach Süden von der Nuthe mit angrenzenden Feucht­wiesen und Weichholzaue durchzogen. Drei Dörfer liegen vollständig in der untersuchten Fläche und zwei teilweise.

In Abb. 1 sind die prozentualen Anteile der für die Betrachtungen relevanten Flächen des UG darge­stellt. Die Landesforstfläche besteht fast ausschließ­lich aus Privatwald. In der Bundesforstfläche von 440 ha sind 120 ha Freifläche enthalten. Die in Pots­ dam zusammenhängend bebaute Siedlungsfläche ist in den Randgebieten aufgelockert, teilweise mit Freiflächen versehen und vorrangig von Kiefernalt­gehölzen(ca. 35 ha) durchsetzt. Der Anteilsonsti­ge beeinhaltet Straßen, Gewässer, Privatflächen um die Ortschaften und diverse andere Kleinflächen.

Flächenanteil in%

Landwirtschaft Siedlung Landesforst Bundesforst

Berliner Forsten

N Otis 12(2004) Methode

Die Revier- und Horstbesetzung wurde im April und Mai jeden Jahres durch die Kontrolle bekannter Horste, die Suche neuer Horste und weitere Beob­achtungen von Flugaktivitäten bzw. Ruferfassungen im UG ermittelt. Als Brutpaare(BP) werden Greif­vögel bezeichnet, die feste Bindungen zum Horst haben, an ihm bauen oder in ihm sitzen. Da wäh­rend der Brutzeit in der Regel keine Horstkontrollen erfolgten, war bei später aufgegebenen Horsten der Nachweis einer Eiablage nicht gegeben. Zusätzlich zu den BP mit und ohne Bruterfolg wurde versucht, wahrscheinliche BP und Nichtbrüter zu erfassen. Besonders Einzeltiere, Nichtbrüter und BP mit zeiti­gem Gelegeverlust sind aber nur mit großem Zeit­aufwand sicher zu ermitteln.

Im Winterhalbjahr wurde das Gebiet auf Vollstän­digkeit bei der Horsterfassung kontrolliert und neue Horstfunde rückwirkend eingearbeitet.

Aus den Voruntersuchungen war die Besiedlung mit Greifvögeln soweit bekannt, dass trotz des be­grenzten Zeitrahmens und den 0. g. Schwierigkeiten je nach Art von einer achtzig- bis neunzigprozenti­gen Erfassung des Brutbestandes im betrachteten Zeitraum ausgegangen werden kann. Dies gilt nicht für die Jahre 2000-2002.

Im Februar und März 2003 wurden sämtliche im UG vorhandenen Horste kartiert, im April und Mai auf Besetzung kontrolliert sowie das Brutergebnis jedes besetzten Horstes im Juni und Juli durch Sichtkontrolle festgestellt. Dabei fanden Horste, die in den beiden Vorjahren errichtet worden sind, Be­rücksichtigung bei der Einschätzung der Siedlungs­dichte der beiden Vorjahre.

Abb. 1: Flächennutzung im Untersuchungsge­biet.

Fig. 1: Types of land use in the study area.

Rieselfelder sonstige