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auf gemähten Dauergrünlandflächen beobachtet (Tab. 1), die weit über denen der Jahre zuvor lagen und die die wenigen bekannten Brutpaare der unmittelbaren Umgebung dieser Flächen überstiegen. Diese Angaben belegen, wie sehr diese Vogelarten auf die Wiesenmahd angewiesen sind bzw. darauf warten und dafür weite Wege zurücklegen.
Die Forstwirtschaft ist bedingt durch die Zeiträume zwischen Pflanzung und Ernte von Bäumen auf wesentlich langfristigere Planungen(ca. 100 Jahre bei Kiefer) eingestellt, so dass der Untersuchungszeitraum nur einen kleinen Abschnitt in der normalen forstlichen Nutzung entsprechender Bestände widerspiegelt. Entgegen der Waldnutzung in der DDR (Kahlschlagpolitik, kaum Unterbau) sind seit 1991 nur noch Kahlschläge von max. 2-3 ha gesetzlich erlaubt, die Zeiträume der Nutzung der Kiefer sind erhöht worden und es wird der Unterbau von Laubhölzern(Traubeneiche, Rotbuche, Winterlinde und Edelhölzer) wesentlich stärker betrieben. Vorrangig werden Kahlschläge von 0,5ha(30-35 m breit und ca. 160 m lang) angelegt. Seit 1989 gab es keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mehr. Aus unterschiedlichen Gründen fand im UG in den 9er Jahren eine verstärkte Nutzung von Kiefernaltholzbeständen, insbesondere auf den Flächen der Bundesforst statt. Große Flächen sind aufgelichtet, eingezäunt und unterbaut. Einen besonderen Ein
Anteilan LN in%
Getreide Hackfrüchte Dauergrünland
Futtermais
Otis 12(2004)
schnitt brachte der Sturm am 10.7.2002 mit erheblichen Schäden in den Kiefernreinbeständen, deren Beseitigung bis heute anhält, was neben der starken Auflichtung der Bestände auch Unruhe in der Brutzeit der dort nistenden Greifvögel mit sich bringt. Die Erlenbrüche des UG waren davon nicht betroffen.
Die Rieselfeldflächen wurden zum großen Teil schon seit Beginn der Untersuchungen als Grünland bzw. zum Futtermittelanbau genutzt und die breiten Wegränder regelmäßig gemäht. Nur etwa 100 ha unterlagen bis 1990 der abwechselnden Berieselung über entsprechende Gräben in verwallten Becken. In diesem Umfeld befinden sich zwei Erlenbrüche (17 ha) und ein kleines Eichen-Erlenwäldchen (2,36 ha), in denen sich bis 1991 die Horste von Rotund Schwarzmilan sowie Mäusebussard befanden. Über die Bedeutung dieser Gebiete für die Avifauna hat MäDLow(1993) umfangreiche Ausführungen gemacht und den Erhalt der verbliebenen Restflächen angemahnt. Die Stilllegung der Berliner Rieselfelder hatte Einfluss auf mehrere Greifvogelarten, deren Bestände in diesen Bereichen erheblich abnahmen.
Im Rahmen der fortlaufenden Siedlungsplanung nach 1991 entstanden im UG in allen Ortschaften größere neue Siedlungsbereiche. In den betroffenen kleineren Orten hatte dies keine merklichen Aus
MM vor 1991 Onach 1991
Abb. 2: Flächenanteil verschiedener landwirtschaftlicher Kulturen vor und nach 1991.
Fig. 2: Proportion of different crop types before
Ölfrüch Ach and after 1991.
Ackerbrache
Tab. 1: Konzentrationen von Greifvögeln und anderen Mäusefressern unmittelbar nach der Heubergung auf einer
Feuchtwiese im UG.
Table 1: Concentrations of birds of prey and other small mammal bird predators on a wet meadow after haymaking.
27.6.1999 12.6.2000 30.6.2002
8-10 7 8-10 6 13 10
8 6 12
2 6 - 2 1