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Band 12
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wegs. Besonders, seit er hier seinen Wohnsitz hat, nimmt er intensiv Anteil an der Entwicklung dieses Gebietes, zum einen im Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Auen, zum anderen als Initiator und Leiter der ornithologischen Arbeitsgemeinschaft. Lothar Kalbe ist es zu danken, dass avifaunistische Daten hier nicht nur gesammelt werden, sondern auch digital aufbereitet zur Verfügung stehen. Nicht nur nebenbei ist Lothar Kalbe einer der wohl weni­gen Feldornithologen, die systematisch Vogelfedern sammeln, katalogisieren und wissenschaftlich auf­arbeiten. Schon mehrmals konnte er mit Nachweisen seltener Arten den Wert dieser in den 1930er Jahren von seinem Vater Ernst Kalbe begon­nenen Sammlung belegen und nutzt sie für Vergleiche in der ornithologischen Systematik. Es macht ihm auch immer wieder Freude, ornitholo­gisch interessante Gebiete in aller Welt zu bereisen und über die Ergebnisse zu berichten.

Unter seiner Mitwirkung als Gründungs- und Vorstandsmitglied entstand im Jahr 2000 der För­derverein für Wasservogelökologie und Feuchtge­bietsschutz. Seither ist die Profilierung des Vereins sein Anliegen und unbestreitbares Verdienst. Auch hier hat er ein Betätigungsfeld gefunden, auf dem er, seinen Intentionen getreu, Feldornithologie mit

Wichtige ornithologische Publikationen von Dr. Lothar Kalbe

Publikationen in Zeitschriften

Spätsommer- und Herbstbeobachtungen an den Haselbacher Teichen(mit K. Grössler). Mitt. Thüringer Ornithol. 3(1952): 46-48.

Ein ungewöhnlicher Brutbiotop der Lachmöwe, Larus ridibundus L. Beitr. Vogelkd. 5(1957): 228­231.

Zur Vogelwelt stillgelegter Braunkohlengruben in der Leipziger Tieflandsbucht. Beitr. Vogelkd. 6 (1957): 16-24.

Zur Verbreitung und Ökologie der Wirbeltiere an stillgelegten Braunkohlengruben im Süden Leipzigs . Wiss. Zeitschr. Univ. Leipzig , math.-naturwiss. R. 8 (1958/59): 431-462.

Schafstelze(Motacilla flava) brütet in Braunkohlen­halden. Dt. Vogelwelt 82(1961): 174-179. Gewässertypen und die Möglichkeit ihrer Besied­lung mit Entenvögeln. Falke 12(1965): 10-16, 42-44.

Otis 12(2004)

ökologisch begründetem Vogelschutz verbinden kann. So widmet er sich besonders dem Schutz und dem Management der Nauener Klärteiche, die als Kranichschlafplatz und als Lebensraum anderer Feuchtgebietsarten bedeutsam sind. Die ökologi­sche Charakterisierung von Wasservogelrast­gebieten in mehreren Bundesländern ist eines sei­ner weiteren Projekte.

Lothar Kalbe ist seit 1964 Mitglied der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft . Er gehört damit zu den­jenigen, die in der DDR später genötigt wurden, diese Mitgliedschaft zu kündigen. Neben zahlrei­chen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zeu­gen auch mehrere Bücher von seinem Verständnis für das Wirken ökologischer Gesetzmäßigkeiten in der Natur und vom Bestreben, diese Zusam­menhänge einem breiten Publikum zu vermitteln.

Wir gratulieren unserem Jubilar im schöpferi­schenUnruhestand und wünschen ihm noch viele Jahre erfolgreichen Schaffens bei guter Gesundheit. Wir freuen uns auf weitere anregende Vorträge, erfrischende Diskussionen und auf fundierte Publi­kationen aus seiner Feder.

Wolfgang Grummt& Johannes Naacke

Zum Durchzug der Limicolen an Klärteichen und Schlammbecken im Havelgebiet. Beitr. Tierwelt Mark II(1965): 57-67.

Die Vogelwelt des Haselbacher Teichgebietes(eine ökologisch-ornithologische Studie). Abh. Ber. Naturkundl. MuseumMauritianum Altenburg 4 (1965): 267-372.

Über das Vorkommen des Merlins(Falco columba­rius) im Havelgebiet. Beitr. Vogelk. 11(1965): 85­191.

Die Auswirkungen von Hausentenhaltungen auf die Wasservogelwelt. Beitr. Vogelkd. 14(1969): 225-230. Das Vorkommen des Gänsesägers, Mergus mergan­ser, in der Mark Brandenburg. Beitr. Vogelk. 16 (1970): 205-218.

Das Vorkommen der Uferschnepfe, Limosa limosa, in Brandenburg (mit J. J. Seeger). Beitr. Tierw. Mark IX(1972): 95-117.

Waders Breeding Inland in the GDR. Proc. IWRB Wader Symposium, Warzaw 1973: 9- 14.

Das Gewässergebiet Untere Havel- ein Wasservogel­