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Otis 13(2005)
Ähnlich ist die Situation im sich südlich anschließenden Nordost-Sachsen: Jahr des
letzten Nachweises Hoyerswerdaer Forst 1997
(unsicher 2001) Neustädter Heide 1997 Muskauer Heide 1997
Besonders tragisch ist das Verschwinden des Auerhuhns aus der noch vor zehn Jahren von fünf bis acht Vögeln besiedelten Muskauer Heide (MÖCKEL et al. 1999). Trotz intensiver Nachsuche durch zahlreiche Ornithologen, wie E Brozio, H.-D. Schernick, U. Schröder u. a., konnten dort in den letzten Jahren keine Nachweise mehr erbracht werden. Gleichlautend äußert sich der Vorsteher des zuständigen Bundesforstamtes(R. Röder, pers. Mitt.). Somit sind auch in der Ostlausitz(Sachsen ) gegenwärtig alle bekannten Vorkommen verwaist. Das Auerhuhn ist damit offenbar auch hier ausgestorben.
Lediglich in der Görlitzer Heide östlich der Lau sitzer Neiße (Westpolen) leben aktuell noch 20 bis 30 Auerhühner. Aber auch hier ist der Bestand rückläufig(1966 noch fast 300 Vögel; BENA 2003). Der Gesamtbestand in den Niederschlesischen Wäldern, wo die Art früher wie in der Lausitz ein verbreiteter Charaktervogel war, umfasste im Jahre 2000 nur noch 40 bis 45 Hähne(ToMIALOJC& STAWARCZYK 2003).
Als die Hauptursachen für das Aussterben kristallisierten sich in Südbrandenburg die Intensivierung der Waldbewirtschaftung, bergbaubedingte Lebensraumverluste und die militärische Nutzung der Wälder heraus(MöÖCckeL et al. 1999).
Mit dem Aussterben der Art in der Lausitz steht in Brandenburg in Untersetzung des Artenschutzprogramms(MLUR BRANDENBURG 2002) die Frage, inwieweit eine aktive Wiederansiedlung des Auerhuhns sinnvoll und möglich ist. Um die damit im Zusammenhang stehenden Probleme zu lösen, wurde am 24. März 2004 in der Elstermühle Plessa eine“Arbeitsgruppe Auerhuhnschutz” gegründet. Hauptziel dieses Zusammenschlusses interessierter Institutionen und Bürger ist es, alle mit einer Wiederansiedlung der Art zusammenhängenden Fragen zu beleuchten und- sofern es erfolgversprechend ist - ein solches Projekt gezielt voranzubringen.
Als eine erste Maßnahme wurde im November 2004 eine Fachtagung durchgeführt, wo das weitere Vorgehen im regionalen Auerhuhnschutz diskutiert wurde. Zusammen mit den eingeladenen Kennern
der Art wurden die potenziellen Lebensräume besucht und schließlich ein Votum dafür abgegeben, in einem Pilotprojekt die Chancen einer erfolgreichen Wiederansiedlung zu testen.
Ausschlaggebend für diese positive Bewertung war, dass einige Negativfaktoren, die erst jüngst zum Aussterben der Art in der Region führten, aktuell nicht mehr gegeben sind. Positiv zu werten sind die komplette Einstellung des Braunkohlebergbaus in der Westlausitz, der Rückbau der zahlreichen Bahngleise durch die Wälder zum Transport der Kohle, die weitgehende Beendigung des militärischen Übungsbetriebes sowie eine deutlich positive Entwicklung der Wälder in Richtung geeigneter Auerhuhnlebensräume. Letzteres äußert sich vor allem in der starken Ausbreitung der Blaubeere als wichtige Nahrungspflanze in den nunmehr mittelalten, in den letzten fünf Jahren intensiv aufgelichteten Stangenhölzern, möglicherweise begünstigt durch den Rückgang der Schadstoffeinträge(Abb. 1).
Um die Chancen einer Wiederansiedlung auszuloten, sollen in zwei der konzipierten sieben Auerhuhn-Entwicklungsräume(MLUR BRANDENBURG 2002) aus der Natur entnommene Tiere(Wildfänge aus Osteuropa ) freigelassen und anschließend telemetrisch überwacht werden. Erst im Ergebnis dieses Praxisversuchs kann eine endgültige Entscheidung für oder gegen eine Wiederansiedlung getroffen werden. Diese wäre möglicherweise gerechtfervet(ANL LAUFEN 1981, IUCN 1998), da
das Auerhuhn in der Lausitz nunmehr ausgestorben ist, eine natürliche Wiederbesiedlung ausgehend von den verbliebenen Vorkommen östlich der Lausitzer Neiße nicht zu erwarten ist(fehlender Populationsdruck) und die Wälder, als der eigentliche Lebensraum der Art, das“Flaschenhalsstadium” bedingt durch großflächig zu junge, monotone Bestände(was letztlich der Hauptfaktor für das Aussterben gewesen sein dürfte) überwunden haben. Die künstliche Aufzucht von Auerhühnern mit dem Ziel ihrer nachfolgenden Freilassung hat sich offenbar nicht bewährt(SCHERZINGER 1989, KLAUS 1997, SCHWIMMER& KLAUS 2000, LIESER et al. 2005). Dagegen gibt es erste gute Erfahrungen mit der Auswilderung von in Osteuropa gefangenen Auerhühnern(GRAF& KLAUS 2001& 2002, BERGMANN et al. 2003), so dass sich das Pilotprojekt daran orientieren will. Es sieht vor, den Verbleib der Auerhühner, die Habitatnutzung und die(hoffentlich eintreten