Heft 
Band 13
Seite
92
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Otis 13(2005)

Gelbbrauen-Laubsänger(Phylloscopus inornatus) bei

Joachimsthal

Rüdiger Flath

FLATH, R.(2005): Gelbbrauen-Laubsänger(Phylloscopus inornatus) bei Joachimsthal . Otis 13:92. Am 2.10.03 wurde bei Joachimsthal ein Gelbbrauen-Laubsänger gefangen und beringt. Dies stellt den achten Nachweis der Art in Brandenburg und Berlin dar.

FLATH, R.(2005): Yellow-browed Warbler(Phylloscopus inornatus) near Joachimsthal . Otis 13:92. A Yellow-browed Warbler was caught and ringed near Joachimsthal on 2.10.03. This is the eighth observation of this species for Brandenburg and Berlin .

Rüdiger Flath, Forst Joachimsthal 6, 16247 Joachimsthal ; email: Ruediger.Flath@gmx.de

Der Gelbbrauen-Laubsänger wurde im Land Bran­ denburg bisher erst einmal nachgewiesen. H. Haupt beobachtete am 3.10.97 ein Exemplar im NSG Alte Spreemündung/LOS. Sechs weitere Nachweise aus der Region aus den Jahren 1845, 1957, 1968 und 1982 gelangen alle im Großraum Berlin (BESCHOW& NoaH in ABBO 2001, ergänzt in MÄDLOW 2005).

KRÜGER& DIERSCHKE(2004) erwähnen in ihrer ausführlichen Arbeit über das Vorkommen des Gelbbrauen-Laubsängers in Deutschland sieben Nachweise für Berlin und keinen einzigen für Brandenburg .

Mir gelang am 2.10.2003 ein erneuter Nachweis dieser Art 5 km NW von Joachimsthal/Barnim . An diesem Tag beabsichtigte ich, Zilpzalpe(Phyllosco­pus collybita) zur Beringung zu fangen, und stellte in einem naturnahen Garten am Rande eines Tümpels ein Japannetz von 6 m Länge auf. Das Netz platzierte ich zwischen zwei Büschen des Roten Hartriegels(Cornus sanguinea). Das Wetter war sonnig und fast windstill, die Temperatur betrug um die 10° C. Als ich das Netz gegen 9.30 Uhr kon­trollierte, hatte sich bereits der Gelbbrauen­Laubsänger verfangen. Zilpzalpe und Sommergold­hähnchen(Regulus ignicapillus) waren weitere Nahrungsgäste in den Sträuchern.

Noch im Netz fielen mir bei diesem Laubsänger die Flügelbinden auf, die sehr stark an die Flügel­

binden des Erlenzeisigs(Carduelis spinus) erinner­ten. Weitere Auffälligkeiten waren der sehr kurze Schwanz, der helle, lange Überaugenstreif, der bis zum Hinterkopf reichte und die weißlich gesäumten Schirmfedern. Die übrige Färbung erinnerte an einen Fitis(Phylloscopus trochilus).

Der Vogel wurde nach der Bestimmung beringt (Ringnummer Hiddensee XP 3079). Die Flügellänge betrug 55 mm und das Gewicht 6,5 Gramm. Nach dem Abflugverabschiedete sich der Laubsänger mit einemtsüiiht, das man keinem heimischen Laubsänger zuordnen würde.

Der Fang des Gelbbrauen-Laubsängers wurde von der Avifaunistischen Kommission Brandenburg und Berlin als achter Nachweis für die Region aner­kannt.

Literatur

ABBO(2001): Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin. Rangsdorf .

KRÜGER, T.& J. DIERSCHKE(2004): Das Vorkommen des Gelbbrauen-Laubsängers Phylloscopus inorna­tus in Deutschland . Vogelwelt 125: 41-52.

MäDLow, W.(2005): Korrekturen und Ergänzungen zurVogelwelt von Brandenburg und Berlin(2001). Otis 13: 75-79.