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Band 13 Sonderheft
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Otis 13(2005), Sonderheft

heranreichen. Neben den natürlichen Pflanzenge­sellschaften sind die Gutsparks und Alleen der anliegenden Dörfer und Städte mit ihren alten höh­lenreichen Baumbeständen zu nennen.

Material und Methode

Seit der regelmäßigen Besiedlung des unteren Oder­tals wird dem Gänsesäger besondere Aufmerksam­keit gewidmet. Exkursionen im Zeitraum April bis September dienten der Feststellung von Revierpaa­ren, Höhlen suchenden und anfliegenden Weibchen, später auch den Junge führenden Weibchen. Schwerpunkt war die Fortführung der Kontrolle des regionalen Verbreitungsschwerpunktes ab 1996 im Bereich der Stromoder zwischen Stützkow und Stol­zenhagen, später auch der Hohensaaten-Friedrichs­thaler-Wasserstraße.

Die Kontrolle von Bruten in Naturhöhlen ist schwierig und zeitaufwändig. Im Jahre 2004 wurde die Anzahl der beflogenen Reviere ermittelt. Dabei wurde anfangs auf balzende, territoriale Paare geachtet, später auf regelmäßig in potenzielle Brut­höhlen einfliegende Weibchen. Einmalig oder nur unregelmäßig einfliegende Weibchen wurden nicht gezählt, um vorjährige Weibchen, die auch schon Höhlen anfliegen, aber noch nicht brüten, auszu­schließen. Später wurde versucht, in den Revieren Junge führende Weibchen zu bestätigen. Da das Auf­finden der Familien oftmals zufallsbedingt ist, wur­den zur Auswertung neben eigenen Beobachtungen auch Daten aus den Jahresberichten der OAG Ucker­mark und von der Naturwacht des Nationalparks mit einbezogen.

Die Bestandsentwicklung von 1981 bis 2003(bis 1995 in DITTBERNER 1996, ergänzt durch den Verfasser) bezieht sich auf nachgewiesene Brut­paare anhand von Nisthöhlenfunden, Gelegefunden in Nistkästen und Naturhöhlen sowie Beobachtung jungeführender Weibchen. Zwischen 1991 und 2004 (außer 1994/95 wegen Hochwassers) wurden 16 Nistkästen an der. Stromoder zwischen Saatener Wehr und Stolpe kontrolliert(Kontrolle durch J. Haferland, E. Wendt, Verf.).

Danksagung: Beobachtungen der Naturwacht über­mittelte Jochen Haferland. Zahlreiche Beobachter stellten ihre Daten für den Jahresbericht der OAG Uckermark zur Verfügung. Eckehard Krätke gab Aus­kunft zu den Fließgewässern. Das Manuskript sah Winfried Dittberner kritisch durch und Herr Broe­dersen erstellte die Karte. Allen sei herzlich gedankt.

Ergebnisse

Bestand und Verbreitung, Bestandsentwicklung

Die Besiedlung der unteren Oder erfolgte allmählich von der mittleren Oder ausgehend. Der Bereich der ersten Brutnachweise in den 80er Jahren an der Stromoder bei Stützkow/Stolpe entwickelte sich in der Folgezeit zu einem Konzentrationspunkt des Vorkommens. Gefördert wurde diese Entwicklung durch das gezielte Ausbringen von Nisthilfen. Maximal 8 Brutpaare(BP) nutzten 1993 die 16 Nist­hilfen. Nisthöhlenkonkurrenz durch Steinmarder, Schleiereule, Hornissen aber auch der administrativ geforderte Zerfall der Nistkästen führten zu einer stetig abnehmenden Nutzung des Nistkastenbe­standes. Infolgedessen traten brutwillige Gänsesä­ger nicht mehr nur an der Stromoder, sondern auch zunehmend entlang der HoFriWa und innerhalb der Polder an den zahlreichen Altwässern auf. Neben der Bestandsverlagerung fand auch eine positive Bestandsentwicklung auf jetzt mind. 15 Reviere statt(Abb. 1, 2).

In der Anfangsphase der Besiedlung konzentrierte sich der Brutbestand auf den naturnahen Oderab­schnitt zwischen Stützkow und Stolzenhagen, im letzten Jahrzehnt erfolgte eine allmähliche Besied­lung angrenzender Bereiche. Zunehmend werden dabei Parks, alte Alleebäume in Dorfnähe, aber auch inmitten der Stadt Schwedt/Oder zur Brut aufge­sucht. Gelegentlich werden auch Gebäude in Gewäs­sernähe zur Brut genutzt(Abb. 1).

Die nördlichsten Brutnachweise liegen gegenwär­tig an der Westoder im Bereich Friedrichsthal/ Widuchowa . Weiter nördlich im Bereich des Gartzer Schrey gibt es bisher nur Brutzeitbeobachtungen(J. Haferland, pers. Mitt.). Auf polnischer Seite im Gebiet zwischen West- und Ostoder ausgebrachte Nistkästen waren bis 2002 noch nicht besiedelt. Maximal siedelten 1993 8 BP an der Oder auf 12 km Flusslänge(0,66 BP/Flusskilometer) zwischen Saatener Wehr und Stolzenhagen. Auf 36 km Oder und 34 km Kanal siedelten 2004 ca. 15 Paare, was etwa 0,21 BP/km Flusslänge entspricht.

Brutbiologie

Besiedlung von Nistkästen: 1991 wurde zur Stützung und Förderung des sich gerade ansiedeln­den Bestandes eine Naturhöhle aus der Schorfheide (von O0. Manowski, Joachimsthal ) ausgebracht, die sofort angenommen wurde. 1992 standen dann zwi­