Heft 
Band 13 Sonderheft
Seite
77
Einzelbild herunterladen
  

Krummholz: Durchzug von Höcker-, Zwerg- und Singschwan

Abb. 2: Singschwäne auf dem Odervorland bei Stolpe . 12.3.04. Foto: W. Dittberner.

Fig. 2: Whooper Swans in the Lower Oder Valley near Stolpe. 12.3.04.

Mit dem Trockenfallen der Polderflächen gerät das Gebiet unter erhöhten Besucherdruck(Angler, Wan­derer usw.), gleichzeitig beginnen die landwirt­schaftlichen Tätigkeiten, und es gibt für die Nicht­brüter keine ungestörten Plätze mehr zum Mausern. In dieser Zeit erlangt der Felchowsee Bedeutung für übersommernde Höckerschwäne.

Singschwan(Cygnus cygnus )

Das Odertal ist seit Anfang der sechziger Jahre als Rast- und Durchzugsgebiet für diese Art bekannt und von Bedeutung(DITTBERNER& DITTBERNER 1968). Während in den 1960er und 1970er Jahren die Ansammlungen kaum größer als 500 Individu­en waren, werden heute des Öfteren mehr als 1.000 Vögel in den Hauptzugzeiten angetroffen. Auch die Überwinterungszahlen im Gebiet erreichen oft diese Größenordnung(Abb. 3).

Abb. 3: Phänologie des Singschwans im Unte­ren Odertal 1975/76 bis 2003/04(Mittel und Extremwerte).

el

Anzahl Vög

Fig. 3: Phenology of the Whooper Swan in the Lower Oder Valley 1975/76 to 2003/04

(Averages and maxi­ma). Oktober

November

Beim Singschwan ist, wie auch bei den anderen Schwanenarten, seit den achtziger Jahren die ver­stärkte Nutzung der umliegenden Feldgebiete als Äsungsfläche zu beobachten, z. B. 366 ad. und 14 imm. am 7.1.97 auf Raps bei Criewen (J. Mundt). In Jahren mit hohem Winterwasserstand und/oder starker Vereisung verlassen die Singschwäne meist das Gebiet, um günstigere Nahrungsgebiete aufzu­suchen. Mit der verstärkten Nutzung der Rapsfelder verbleiben viele Singschwäne auch in strengeren Wintern im Gebiet. Das Odertal dient in dieser Zeit überwiegend als Schlafplatzgewässer. Unter solchen Bedingungen erfolgt eine Singschwanerfassung, ähnlich wie bei der Gänsezählung, beim morgend­lichen Abflug vom Schlafplatz. Zur Übernachtung werden neben den eisfreien Bereichen im Odertal auch alle eisfreien Gewässer in der Nähe der Nahrungsflächen sowie gelegentlich auch die frei

Dezember Januar Februar März