Heft 
Band 14
Seite
59
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Dittberner& Dittberner: Biologie des Rothalstauchers in der Uckermark 59

In 28 Fällen kamen Rothalstaucher und Zwergtau­cher gemeinsam als Brutvogel vor. Meist handelte es sich dabei um größere Feldpfuhle. In 80 Fällen nis­teten Rothalstaucher und Haubentaucher gemein­sam auf einem Gewässer. In 30 Fällen brüteten alle vier einheimischen Lappentaucherarten zusamm­men. Ein Beispiel dafür zeigt die Abb. 15.

Die geringsten Nestabstände vom Rothalstaucher zum Haubentaucher betrugen 3 m am 6. Juni 1974 und 7 m am 15. Mai 1973 auf dem Felchowsee. Am Rand einer Haubentaucher-Kolonie, im Abstand von 11 m, brütete ein Rothalstaucher-Paar am 22. Juni 1970 auf dem Felchowsee. 1988 brütete ein Rothalstaucher-Paar auf einem Feldpfuhl bei Pinnow und im Folgejahr wurde dasselbe Gewässer von einem Paar Haubentaucher besiedelt. Auf einem Feldpfuhl bei Passow brüteten 1984 3 Paare Rot­und 3 Paare Haubentaucher erfolgreich.

Die geringsten Nestabstände vom Rothalstaucher zum Schwarzhalstaucher betrugen 2,8 m und 4,5 m auf dem Felchowsee.

Die geringsten Nestabstände vom Rothalstaucher zum Höckerschwan waren 4,8 m, 5 m und 10 m. Im Einzelfall wurde aggressives Verhalten von Höcker­schwänen gegenüber Rothalstauchern beobachtet.

Ein Höckerschwan-Paar siedelte sich im März 1989 an einem Feldpfuhl bei Niederlandin am östlichen Teichrand an. Mit dem Brutbeginn im April verhielt sich besonders das Männchen gegenüber allen anderen Wasservogelarten sehr aggressiv. Die bei­den Rothalstaucher-Paare und einige Blessrallen brüteten im Schilfrand am anderen Ende des Gewässers.

Die geringsten Nestabstände vom Rothalstaucher zu Nestern der Blessralle lagen bei 0,38 bis 4 m (n= 36). Am 16. Mai 1992 entdeckten wir auf dem Landiner Haussee ein bebrütetes 3er Gelege des Rothalstauchers auf dem Neststeg eines Blessrallen­nestes mit 6 Eiern. Die Nestränder hatten nur einen Abstand von 38 cm. Die zuerst auf das Nest zurück­kehrende Blessralle brütete bereits fest, als der Taucher an seinem Nest erschien. Weitere geringe Nestabstände zwischen beiden Arten waren z.B. 1,1 m am 24. Mai 1986 an der Lanke und 2,8 m am 1. Juni 1973 am Felchowsee.

Regelmäßig brüteten Rothalstaucher in Lachmö­wenkolonien am Felchowsee, am Landiner Haussee und im FIB Unteres Odertal. Die geringsten Nestab­stände vom Rothalstaucher zu Lachmöwen-Nestern waren z.B. 3 m, 5m und 6 m.

® Rothalstaucher 28 BP ® Haubentaucher 29 BP ® Zwergtaucher 2BP

Schwarzhalstaucher 4 Kolonien © S mit 64 BP

Abb. 15: Brutplatzverteilung der vier Lappentaucherarten auf dem Felchowsee Mai/Juni 1974. Fig, 15: Distribution of nest sites of he four Grebe species on the Felchowsee in May/June 1974,