Otis 14(2006): 71-77
Die Häufigkeit von Feldlerche(Alauda arvensis ), Wiesenpieper(Anthus pratensis) und Schafstelze(Motacilla flava) auf extensiv genutztem Auengrünland an der Elbe
Michael Schubert, Rolf Schneider& Janet Löhn
SCHUBERT, M., R. Schneider& J. Löhn(2006): Die Häufigkeit von Feldlerche(Alauda arvensis ), Wiesenpieper(Anthus pratensis) und Schafstelze(Motacilla flava) auf extensiv genutztem Auengrünland an der Elbe . Otis 14: 71-77.
Auf Extensivgrünland bei Lenzen an der Elbe wurden akustisch aktive Feldlerchen, Schafstelzen und Wiesenpieper im Rahmen von Linientaxierungen in der Brutzeit 2002 erfasst. Die höchste Dichte wurde in einem kleinparzelligen Areal von 6,6 ha festgestellt, das durch unterschiedliche Bewirtschaftung seiner 12 Teilflächen(Langzeitbrachen, einschürige Wiesen, Extensivweiden) größte Bewuchs-Vielfalt und eine erhebliche Länge an Strukturgrenzen aufwies. Hier wurden insgesamt pro 10 ha mehr als 37 akustisch aktive Vögel registriert: 19 Feldlerchen, 8 Schafstelzen, 10 Wiesenpieper. Zwei benachbarte Mähweiden mit verspäteter Mahd wurden schwächer besiedelt. Als Ursache wird deren geringere Strukturvielfalt angenommen. Verzögerte Bewirtschaftung macht größeren Bruterfolg der untersuchten Arten wahrscheinlich. Frühere Untersuchungen im Gebiet haben aber gezeigt, dass erst nach der ersten Flächennutzung die Siedlungsdichte deutlich zunımmt.
SCHUBERT, M., R. Schneider& J. Löhn(2006): The density of Skylarks(Alauda arvensis ), Meadow Pipits(Anthus pratensis) and Yellow Wagtails(Motacilla flava) on extensively used water meadows along the river Elbe . Otis 14: 71-77.
During the 2002 breeding season, the numbers of singing Skylarks, Yellow Wagtails and Meadow Pipits were estimated by line counts on several extensively or unused riverine water meadow areas along the river Elbe(Brandenburg , Germany ). The results of six counts before the start of scything or mowing were analysed using ANOVA. The highest abundance was found in an area of 6.6 ha, divided into 12 plots with differing use(set-aside grassland, fodder pasture, grazing pasture) combined with the highest diversity of vegetation and length of plot borders. 37 singing birds per 10 ha were found(19 Skylarks, 8 Yellow Wagtails and 10 Meadow Pipits). Two adjacent pastures involved in a state-subsidized nature conservation programme were used by the birds to a lesser degree. Differences in bird density between the various types of grassland appear to be due to diversity of vegetation structure. Delayed pasture management does not lead automatically to a higher abundance of the three species. Their density was often greater following the first mowing or grazing than before, due to the high and dense plant coverage developed in the intervening period.
Michael Schubert, Humboldt-Universität zu Berlin , Institut für Pflanzenbauwissenschaften, Invalidenstr. 42, 10115 Berlin ; E-Mail: michael.schubert@agrar.hu-berlin.de
Rolf Schneider, Humboldt-Universität zu Berlin , Institut für Biologie, Invalidenstr. 43, 10115 Berlin ; E-Mail: rolf.schneider@rz.hu-berlin.de
Janet Löhn, Golmenglien 4, 39264 Grimme; E-Mail: jan.lochmann@aventis.come
Einleitung
möglichkeiten. Feldlerche, Wiesenpieper und Schafstelze bevorzugen niedrigen Bewuchs und werden
Die agrarisch intensiv genutzten Landschaften Mit- von den raschen, großflächig wirksamen Bewirtteleuropas bieten meist nur noch einem einge- schaftungsmaßnahmen gefährdet und durch die Schränkten Spektrum an Brutvögeln Siedlungs- erhebliche Höhe und Dichte der Kulturen und