Heft 
Band 15
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Dittberner: Weißbart- und Weißflügelseeschwalbe brüten im Odertal 5

drittel hinein bevorzugt am Wrechsee zur Nah­rungssuche auf(D. Krummholz, Verf.).

Material und Methode

Zwischen 20. Mai und 20. Juni 2006 suchte ich fast täglich die Brutkolonien der Weißbart- und Weiß­flügelseeschwalben im Polder 10 bei Gatow auf. Um die Nester in der aufwachsenden Wiesenvegetation ohne Suchen aufzufinden und um Doppelzählungen zu vermeiden, markierte und nummerierte ich sie durchgehend nach Arten getrennt. Über jedes Gele­ge legte ich eine Nestkarte an und notierte Angaben zu Bruthabitat, Neststandort, Legebeginn und Voll­gelege sowie zum Schlupferfolg bzw. zu Verlustursa­chen. Die Erfassungen ergaben 20 Bruten der Weiß­bartseeschwalbe sowie 54 Erst- und 10 Nachgelege der Weißflügelseeschwalbe und 33 Trauersee­schwalben-Gelege. Für die Durchführung der Feld­arbeiten benutzte ich eine Wathose.

Danksagung: Für die Unterstützung der Feldarbeit und für die Erlaubnis der Beringung nichtflügger Weißbart- und Weißflügelseeschwalben, danke ich den Herren Hans-Jochen Haferland(Nationalpark Unteres Odertal ) und Gertfred Sohns(Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg) sehr herzlich.

Abb. 2: Brutkolonie der Weißbartseeschwalbe. Fig. 2: Breeding colony of the Whiskered Tern.

Herrn Dieter Krummholz(Schwedt/Oder ) danke ich für ergänzende Beobachtungsangaben.

Weißbartseeschwalbe

Ankunft

Die ersten 4 Weißbartseeschwalben(zwei Paare) hielten sich am 23. April 2006 im Flutungspolder auf. Anfang Mai fanden sich mehrere Vögel am spä­teren Brutplatz am Polder 10 bei Gatow ein. Maxi­mal 40 Vögel zählte ich dort am 15. Mai.

Die Brutplätze

Die Ansiedlung erfolgte im Bereich mit dem höchs­ten Wasserstand. Im Verlauf der Brutperiode fiel das Wasser von ca. 1,5 m um die Hälfte(Tab. 1). Die Brutansiedlung verteilte sich auf eine Fläche von 80 m x 50 m(Abb. 2). Die Wasserfläche war durch mehrere Vegetationsinseln aus Rohrkolben(7ypha), Teichsimse(Scirpus lacustris), Wasserschwaden (Glyceria maxima) und umgeknickte Schilfrohr­horste(Phragmites) aufgelockert. Mit fortschreiten­der Brutzeit entwickelten sich Bestände von Wasser­Knöterich(Polygonum amphibium) und Wasser­linse(Lemna). Die Nestabstände lagen zwischen 0,5 und 8 m, im Mittel 3,5 m(n= 20). Zwischen den Weißbartseeschwalben siedelten sich 12 Paare

Lachmöwenkolonie

® Weißbartseeschwalbe(20)

Ä Trauerseeschwalbe(12)