72
Torbaboong 195 101ndinisgode Otis 15( 2007)
Landschaftsbindung an Ackerbaugebiete, ohne statistisch ausreichend gesicherte Werte( HOFFMANN et al. 2007). Diese Art tendiert jedoch nach vorliegenden Revierdaten stärker zu den Ackerbaugebieten als zu den Grünlandgebieten. Sie gilt zudem aus nahrungsökologischer Sicht in besonderem Maße als eine auf Sämereien der Ackerwildkräuter spezialisierte Vogelart( ABBO 2001, HÖTKER 2004, BAUER et al. 2005). Aus diesen Gründen wurde der Bluthänfling zu den Subindikatorarten für Agrarlandschaftstyp 2.1 gestellt.
Wiesenpieper, Braunkehlchen, Feldschwirl und Kiebitz wurden als Subindikatorarten für den Agrarlandschaftstyp 2.2 identifiziert( Tab. 4). Deren Populationen waren nahezu ausschließlich bzw. größtenteils( Braunkehlchen) in den Grünlandgebieten lokalisiert.
Die ermittelten Abundanzen und lokalen Populationen der Indikatorarten auf den Untersuchungsflächen sowie deren Schätzwerte der Metapopulationen bilden in Verbindung mit definierten Zielwerten der Abundanzen und der sich daraus ergebenden Metapopulationen( Tab. 4) die Basisinformation für den Vogelindikator der Agrarlandschaft. Die Metapopulationen der Indikatorarten der Agrarlandschaft beziehen sich auf die gesamte Fläche der Agrarlandschaft Brandenburgs ( 16.166 km²). Demnach beträgt für die Indikatorart Feldlerche der Zielwert für die Metapopulation bei einer mittleren Abundanz von 3,0 Revieren je 10 ha 478.700 Reviere. Gegenüber der auf den Untersuchungsflächen festgestellten mittleren Abundanz von 1,96
Indikator für die gesamte in Agrarlandschaft( 2)
100
110
2005 und 1,98 2006 und der im Berechnungsverfahren erhaltenen Metapopulationen von 318.500 sowie 323.500 Revieren beträgt die Zielerreichung für 2005 66,5% und für 2006 67,6%. Analog werden die Werte der anderen Indikatorarten errechnet ( vgl. Tab. 4). Die Metapopulationen der Subindikatorarten 2.1 gelten für die durch Ackerbau dominierten Agrarlandschaften( 11.143 km²), die der Subindikatoren 2.2 für die durch Grünland dominierten Agrarlandschaften( 4.812 km²).
Der aus den Einzeldaten der Indikatorarten ermittelte Vogelindikator wird grafisch über die Position eines Zeigers auf einem skalierten Kreisring, ähnlich dem Ziffernblatt einer Uhr dargestellt ( Abb. 5). Dabei soll die Stellung des Zeigers die Situation der Lebensraumbedingungen für die Indikatorarten in der Agrarlandschaft anzeigen. Die getroffene Skalierung hat einen Bereich von 0 bis 120. Unter Verwendung dieser Zahlenwerte sowie einer Farbskala von rot zu grün mit Zwischenstufen, werden die Lebensraumbedingungen in der Agrarlandschaft von rot( schlecht) bis grün> 100( gut) dargestellt. Die Zahl 100 entspricht dem Zielwert für den Indikator. Niedrigere Werte würden einer sukzessiven Verschlechterung der Lebensraumbedingungen für die Brutvogelarten gleichkommen.
Für die Berechnung des Vogelindikators der Agrarlandschaft fanden die sechs selektierten Indikatorarten Berücksichtigung sowie anteilig die je vier Subindikatorarten der Agrarlandschaftstypen 2.1 und 2.2( Tab. 4). Der erhaltene Vogelindikator zeigt mit 53,6% für 2005 sowie 59,0% für 2006
Sub- Indikator für die Agrarlandschaft dominiert durch Ackerbau( 2.1)
10
20
20
100
110
10
Sub- Indikator für die Agrar- d landschaft dominiert durch Grünland( 2.2)
Terbeba
110
10
20
20
100
20
20
90
00
80
80
30 90
80
80
2005
2006
70
70
30 90
40
40
60
60
30
30
40-60
50
50
88
20051
2006
80
70
60
50
50
Abb. 5: Vogelindikator für die Agrarlandschaft im Bundesland Brandenburg 2005 und 2006 für die gesamte Agrarlandschaft( links) und Subindikatoren für die Agrarlandschaftstypen( Mitte, rechts).
Fig. 5: Bird indicator for farmland in the state of Brandenburg 2005 and 2006 for farmland as a whole( left) and sub- indicators for farmland types( middle, right).
2005
40
40
2006
70
70
60
60
50
50