Heft 
Band 15
Seite
94
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Otis 15(2007)

Abb. 1: Eben flügger Wiedehopf aus dem Nistkastenprogramm. Foto: T. Ryslavy.

Fig. 1: Freshly-fledged juvenile Hoopoe from the nest box programme.

Dahme-Spreewald ). Da natürliche Bruthöhlen auf den TÜP einen limitierenden Faktor für Brutan­siedlungen darstellen, wurden an bekannten Rufrevieren und in potenziellen Bruthabitaten des Offen- und Halboffenlandes künstliche Niströhren (freihängendeSteinkauzröhren mit 55mm Durchmesser der Einflugsöffnung) ausgebracht, jährlich kontrolliert, gewartet und ggf. umgehängt. Im Umfeld der Niströhren befinden sich stets lücki­ge, niedrigwüchsige Sandtrockenrasen(>30%) und mosaikartig eingestreute Sandheiden mit Pio­niergehölzen.

In der Literatur wird für das westliche und nördli­che Mitteleuropa (Arealgrenze) angegeben, dass oft nur eine Jahresbrut stattfindet. Brandenburg liegt an der nördlichen Arealgrenze des Wiedehopfes. Für die TÜP bei Jüterbog konnte allerdings ein insge­samt relativ hoher Prozentsatz von 57% Zweit­bruten nachgewiesen werden(OEHLSCHLAEGER& RysLAvY 2002).

Zur Zweitbrut wird von den Brutpaaren sowohl die Niströhre der Erstbrut als auch eine sich mög­lichst dicht am Erstbrutort befindende Bruthöhle gewählt. Ausnahmsweise betrug die Entfernung

zwischen Erstbrut- und Zweitbrutort 8 km inner­halb der Jüterboger TÜR .

Im Jahr 2006 gab es nun den sehr interessanten Nachweis einer recht großräumigen Umsiedlung eines Brutweibchens, das nach erfolgreicher Erst­brut auf dem TÜP Lieberose eine Brutzeitwande­rung zum TÜP Jüterbog-West unternahm und am Zweitbrutort mit einem neuen Brutpartner eine erfolgreiche Zweitbrut durchführte.

Chronologie

Bei der Kontrolle der Niströhren in der Lieberoser Heide wurde am 22. Mai 2006 in Röhre Nr. 4 der Schlupf des ersten Jungvogels registriert und das zuvor unberingte Brutweibchen mit der Ringnum­mer NA 108140(Vogelwarte Hiddensee ) gekenn­zeichnet. Der Brutpartner trug bereits einen Ring (NA 010639). Er war am 30. Mai 2003 etwa 500 m entfernt an der Nachbarröhre als Brutvogel mar­kiert worden und somit schon mindestens vier Jahre alt. Bei der Kontrolle am 1. Juni stellte sich her­aus, dass sich in der Niströhre neben drei unbe­fruchteten Eiern nur ein Jungvogel befand. Das