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Vorwort
Könnten sich unsere Folgegenerationen schon heute an der Energiediskussion beteiligen, würden sie eindringlich den weiteren Ausbau und die umfassende Nutzung alternativer Energien fordern. Sie würden uns aber auch nahe legen, den Naturhaushalt und die Landschaft intelligent zu bewahren.
Am Beispiel der Windkraftnutzung wird deutlich, wie kompliziert dieser Spagat ist. Die Entwicklung dieser Form der Energiegewinnung hat in den letzten 20 Jahren enorm an Innovation und Bedeutung gewonnen. War für die Erzeugung von 2,5 MW in den 1980er Jahren noch ein ganzer Windpark nötig, vermag diese Leistung gegenwärtig bereits eine Anlage zu erbringen. Dennoch eilten dem zunehmenden. Bedarf an Windkraftanlagen stets die naturschutzfachlichen Erfassungen, Analysen und Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf Vögel und Fledermäuse infolge der Veränderung von Standortfaktoren oder Migrationskorridoren hinterher.
Die vorhabensbezogenen Erhebungen im Rahmen von Genehmigungsverfahren können die Komplexität und Vielschichtigkeit der ökofaunistischen Zusammenhänge kaum liefern. Gerade die Standortplanung für Windkraftanlagen erfordert ein regionalplanerisches und konzeptionelles Vorgehen mit weitsichtig lenkender Wirkung. Nur über derartige Vorgaben können Eignungs-, Restriktions- oder Tabubereiche definiert, die räumliche Ausdehnung von bzw. die Abstände zwischen den Windparks festgelegt sowie tierökologische Erfordernisse ganzheitlich berücksichtigt werden. Für die Windkraftbetreiber würde damit mehr Transparenz und Planungssicherheit und schließlich auch die Straffung von Genehmigungsverfahren erreicht.
Schrittweise wurden insoweit im Land Branden burg Regionalplanungen und tierökologische AbStandskriterien(seit 2003) als landesweite Regelungsbasis entwickelt. Dennoch können derartige Vorgaben nur so gut sein, wie belastbare Grundlagen zur Verfügung stehen und verwendet werden können. Diese bedürfen der mühevollen und mehrjährigen Feldarbeit und entspringen nicht am Schreibtisch.
Die vorgelegte Studie beschäftigt sich mit der avi
faunistischen Problemstellung im Binnenland. Wie kam es dazu?
Bei der Inbetriebnahme des im Jahre 2000 mit 38 Anlagen und 63 MW leistungsfähigsten Windparks in Europa fernab der Meeresküste im Süden des Landes Brandenburg (bei Senftenberg , 100 km südlich von Berlin ) wurde zwischen Vertretern der Raumordnung des Landes und dem Vorhabensträger des Windparks(Ventotec GmbH/Leer ) vereinbart, dass eine mehrjährige Felduntersuchung auf die finanzielle Unterstützung des Windkraftbetreibers zählen kann.
Der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oberspreewald-Lausitz kam dabei die Aufgabe der Koordination zu. Auf der Basis eines Mehrparteienvertrages gelang es, über formelle, vertragliche Voraussetzungen und der Einrichtung eines Verwahrkontos beim Landkreis eine unabhängige Studie auf den Weg zu bringen. Das uneigennützige Auftreten der Ventotec GmbH zeigt, dass Windkraftbetreiber durchaus als konstruktive Partner verstanden werden wollen und können. Dieser Einstellung ist es maßgebend zu danken, dass die Studie überhaupt möglich wurde und weitere Grunddaten erhoben werden konnten. Ein Beispiel für Kooperation statt Konfrontation und zur Nachahmung durchaus empfohlen.
Für die Studienbearbeitung gelang es, fachlich kompetente Vertreter des Naturschutzbundes Deutschland e.V. zu gewinnen und dafür die zwei im Landkreis tätigen Regionalverbände Calau und Senftenberg zusammenzuführen. Die Studie entstand schließlich durch das Mitwirken von insgesamt 26 Spezialisten in dreijähriger Felderfassung. In weit über 3.000 Stunden wurden besonders ornithologische Daten in elf unterschiedlichen Windparks im Süden Brandenburg zusammengetragen.
Die Studie beginnt mit der Vorstellung der einzelnen Untersuchungsgebiete und den dort erzielten Ergebnissen. Dem schließt sich die Auswertung mit einer fachlichen Gegenüberstellungen zu den bisher gültigen tierökologischen Abstandskriterien an. Dazu kommen wichtige Anregungen für die künftige Standortlenkung, zum verbleibenden Untersu