8 2 Methode
2.1 Brutvogelfauna
Zur Erfassung der Brutvögel wurde der jeweilige WP zwischen dem 15. April und dem 30. Juni mindestens zehnmal aufgesucht, davon wenigstens einmal in der Abenddämmerung. Ansonsten waren möglichst die Morgen- oder Vormittagsstunden zu nutzen. Ein Besuch dauerte je nach Ausdehnung des WP zwei bis vier Stunden.
Konkrete Brutnachweise zu erbringen, war nicht das Ziel der Studie. Gesang der Männchen in Verbindung mit Reviertreue, Warnen der Altvögel und Futtertragen wurden als ausreichende Hinweise auf ein Brutvorkommen gewertet. Nach jeder Kontrolle fertigte der Beobachter ein formloses Tagesprotokoll an, in dem die Befunde stichpunktartig aufgeführt wurden. Die Revierzentren der wertgebenden Brutvögel wurden in eine topografische Karte oder in ein Luftbild eingetragen. Dies galt in erster Linie für die Arten der RL BB(DÜRR et al. 1997) bzw. der RLD(BAUER et al. 2002), sofern sie folgenden Gefährdungskategorien zuzuordnen waren:
1= vom Aussterben bedroht
2= stark gefährdet
3= gefährdet
R= extrem selten bzw. Art mit geografischer
Restriktion
Kartiert wurden zudem die Reviere von Sperbergrasmücke, Neuntöter und Schafstelze. Die letztgenannte Art wird in der RL D in der Vorwarnliste geführt, während der Neuntöter im Anhang I der
Otis 15(2007), Sonderheft Vogelschutz-Richtlinie der Europäischen Union gelistet ist. Beide galten bis in jüngerer Vergangenheit in BB als gefährdet(MUNR BRANDENBURG 1992). Die Sperbergrasmücke wurde auf Grund ihrer regionalen Seltenheit in der Niederlausitz berücksichtigt.
Darüber hinaus erfolgte in den meisten WP eine grobe Klassifizierung der Brutvogelfauna hinsichtlich der Häufigkeit der festgestellten Arten mit folgender Abstufung:
sh- sehr häufig
h- häufig
r- regelmäßig
s- selten
Bei sechs WP wurde zusätzlich das Vorkommen bestandsgefährdeter Vögel im Umfeld untersucht. Dieses reichte bei Woschkow und Duben bis zu einer Entfernung von 5 bzw. 6 km vom WP. Bei Dollenchen,“Klettwitz III”,“Klettwitzer Höhen” und “Proschim” war der berücksichtigte Bereich deutlich kleiner(s. Kap. 3.2). Zur Beurteilung von Gefahren, die von WKA auf im Umfeld nistende Vögel ausgehen können, kann man nur größere Arten(“Großvögel”, wie Greifvögel, Eulen, Wasservögel, Möwen, Seeschwalben, Störche, Kraniche) heranziehen. Singvögel haben einen weit engeren Aktionsradius, so dass sie dafür nicht in Frage kommen.
530 Stunden(16,8% des Untersuchungsaufwandes) wurden dazu genutzt, das Verhältnis der Brutvögel zu den in Betrieb befindlichen WKA zu ermitteln(Tab. 1).
Tab. 1: Aufgewandte Zeit(in Stunden) für die Kontrollen der elf von 2003 bis 2005 bearbeiteten WP.
Table 1: Duration of monitoring(in hours) in the eleven wind farms under study.
WP Brutvogelfauna
Durchzug und
bei... WP Umfeld Überwinterun Kollisionsopfer Summe Duben 79* 70** 343** 142* 634 Wittmannsdorf 7* 3% 51* 65* 126 Langengrassau 7” 3* 51* 65* 126 Falkenberg 63**--- 193” 108** 364 Bischdorf 26*--- 90* 59* 175 Ogrosen 15*-- 66* 54* 135 Woschkow 45** 80* 67* 46* 238 Dollenchen 18* 24* 69* 44* 155 „Klettwitz III“ 90*** X 98**--- 188 „Klettwitzer Höhen“ X X 334** 433* 767 „Proschim“ X X 132** 108** 240 Summe 350 180 1.494 1.124 3.148 Anmerkungen:
% einjährige Untersuchung,**- zweijährige Untersuchung,***- dreijährige Untersuchung -- keine Datenerhebung, X- keine Erhebungen im Rahmen dieses Projektes, verfügbare Daten ausgewertet
% 3 3 3