Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel 23

Die Tornower Niederung- eine sich allmählich mit Wasser füllende Senke im Kippenzentrum des frü­heren Tagebaus Schlabendorf-Nord— erlangte erst in den letzten Jahren Bedeutung für brütende und rastende Wasservögel. Derzeit gibt es hier drei grö­ßere Flachgewässer.- Entfernung zum WP bei Duben 11 km, bei Wittmannsdorf 13 km, bei Lan­ gengrassau 14 km.

In den letzten Jahren kam östlich der Autobahn A 13 mit dem Schönfelder See(derzeit 110 ha Wasser­fläche, Füllstand 84%) ein weiteres Gewässer hinzu. Es gehört zum früheren Tagebau Seese-West(Koh­leförderung bis 1978).- Entfernung zum WP bei Duben 14 km, bei Wittmannsdorf 16 km, bei Lan­ gengrassau 17 km.

Lübbenauer Wiesenspreewald(Oberspreewald ) Zwischen Lübbenau und Lübben kam es durch Ein­stellung des Schöpfwerksbetriebes in den Poldern Koppainz und Kockrowsberg sowie im Kleinen Gehege nach 1990 zur Wiedervernässung mit ganz­jähriger Überstauung in den Kernzonen. Heute erstreckt sich hier ein etwa 1.400 ha großes Areal, von dem reichlich 200 ha ganzjährig flach überflutet sind.- Entfernung zum WP bei Duben 11 bis 12 km, bei Wittmannsdorf 20 km, bei Langengrassau 21 km.

4 Ergebnisse der Teilstudien 4.1 Windpark bei Duben

4.1.1 Brutvögel und Nahrungsgäste im Wind­park bei Duben Die Brutvogelfauna setzte sich im Mai/Juni 2003 überwiegend aus Arten offener/halboffener Biotope zusammen(41 Arten). Die häufigsten Vögel der Ge­hölze waren Amsel, Singdrossel, Kohlmeise, Star und Buchfink, während in der Feldflur vor allem Neun­töter, Dorngrasmücke, Gold- und Grauammer sowie der Ortolan angetroffen wurden. Die Feldlerche war relativ selten. In den Wäldern(7 Arten) dominierten Fitis, Baumpieper und Rotkehlchen. An Wasser ge­bundene Vögel nisteten nicht im WP(Tab. 3). Hervorzuheben sind acht Brutvögel der RL BB: Rotmilan , Rebhuhn, Turteltaube, Heidelerche, Braunkehlchen, Raubwürger, Ortolan und Grauam­mer. Bis auf Rotmilan und Turteltaube sind alle auch nach der RL D gefährdet. Bei den Kontrollen zur Brutzeit 2005 kamen Baumfalke , Wachtel, Wen­dehals, Steinschmätzer und Schwarzkehlchen dazu (damit insgesamt 13 bestandsgefährdete Vogelar­

Tab. 3: Brutvögel im WP bei Duben (Frühjahr 2003).

Table 3: Breeding birds in the wind farm near Duben (spring 2003).

Rote Liste D BB Rotmilan- 3 Mäusebussard- ­Turmfalke- ­Rebhuhn 2 2 Ringeltaube° 5 Turteltaube- 3 Kuckuck- ­Schwarzspecht- ­Buntspecht- ­Heidelerche 3 3 Feldlerche- ­Baumpieper- ­Schafstelze

Bachstelze

Zaunkönig

Rotkehlchen

Nachtigall- ­Braunkehlchen 3 3 Amsel- ­Singdrossel

Misteldrossel

Gelbspötter ­Klappergrasmücke- ­Dorngrasmücke- ­Gartengrasmücke- ­Mönchsgrasmücke- ­Fitis- ­Haubenmeise

Tannenmeise

Blaumeise- ­Kohlmeise

Waldbaumläufer

Pirol

Neuntöter- ­Raubwürger 1 1 Eichelhäher- ­Nebelkrähe ­Kolkrabe

Star

Feldsperling

Buchfink- ­Grünfink- ­Stieglitz- ­Bluthänfling

Kernbeißer

Goldammer- ­Ortolan 2 3 Grauammer 2 2

Art Häufigkeit

EA DR FORT

48 Arten Brutvögel, davon acht der Roten Listen