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Band 15 Sonderheft
Seite
42
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Otis 15(2007), Sonderheft

4.2 Windpark bei Wittmannsdorf

4.2.1 Brutvögel und Nahrungsgäste im Wind­park bei Wittmannsdorf

Die Avifauna dieses WP zwischen Luckau und Lan­ gengrassau ist artenarm(22 Brutvogelarten, Tab. 10). Im Frühjahr 2003 boten die Hecken und Kraut­säume nur Singvögeln der halboffenen Landschaft günstige Ansiedlungsbedingungen. Es dominierte die Dorngrasmücke(13-15 BP), gefolgt von Feld­lerche, Schafstelze, Gelbspötter und Goldammer als subdominante Vogelarten(je 5-7 BP).

Die an Wasser gebundenen Arten Rohrweihe, Teich- und Sumpfrohrsänger konzentrierten sich auf den Harten Born, einen Feldweiher. Dort brüte­te die Rohrweihe 185 m von einer WKA entfernt. Ein weiteres Paar wurde in den Ziegeleigruben am

Abb. 30: Von WKA geköpf­ter Seeadler bei Duben. 15.1.2004. Fotos: P. Scho­nert.

Fig. 30: White-tailed Eagle killed by a turbine near Duben.

Abb. 31: Alle toten. Fleder­mäuse lagen bei Duben unter den waldnahen WKA , hier ein verunglückter Abendsegler. Großes Foto: 11.4.2003(R. Möckel). Klei­nes Foto: 1.8.2003(P. Schonert).

Fig. 31: All dead bats near Duben were found below turbines close to woodland. A Noctule Bat turbine mor­tality is pictured.

Rand des WP vermutet(kürzester Abstand zu einer WKA 370 m). In einem Feldgehölz südlich Zöll­mersdorf brütete der Rotmilan(Abstand zur nächs­ten WKA 1.000 m). Kartiert wurden zudem die Reviere von Sperbergrasmücke, Neuntöter und Schafstelze(Tab. 11, Abb. 32). Diese sowie alle weite­ren Singvögel nutzten zur Brutzeit auch den Nahbe­reich der WKA.

Im Umfeld des WP bei Wittmannsdorf nisteten im Frühjahr 2003 vier BP des Weißstorches: Zöllmers­dorf(1.300 m vom WP entfernt), Wittmannsdorf (1.500 m), Langengrassau (1.875 m) und Walters­dorf(2.190 m). Eine vergleichende Betrachtung erbrachte keinen Hinweis, dass die Reproduktion in diesen Horsten vor dem Aufstellen der ersten WKA (1989-1993) höher war als in den Jahren, in denen der WP bei Wittmannsdorf in Betrieb war(1994­