Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel 49
stens 200 Vögeln wurden immer, selbst im Winter,
erreicht. In der zweiten Septemberhälfte waren es
sogar mehrfach rund 1.000 Stare. Sie suchten hauptsächlich im Umfeld des WP Nahrung, nutzten gelegentlich aber auch die Felder zwischen den WKA
(z.B. etwa 1.000 am 24.9., etwa 200 am 15.10.2003).
Bereits ab Juni fielen abends 450 bis 500 Stare nur
150 bis 200 m von den WKA entfernt zum Schlafen
in das Schilf des Harten Borns ein. Am 21.6.2003
hielten sich rund 1.500 Ind. in den Kirschbäumen
am Rande des WP auf.
Im Zentrum des WP saßen im Winter gelegentlich einzelne Mäusebussarde, während ihn ein Sperber niedrig über dem Erdboden durchflog. Habicht, Turmfalke und Seeadler hielten sich dagegen nur in der Randzone auf.
Des Weiteren passierten noch im Mai Braunkehlchen, Steinschmätzer und Grauammer den WP als späte Durchzügler. Letztere wahrten einen Abstand von 60 bis 100 m zu den WKA .
Neben den bereits genannten Arten wurden im WP nur wenige weitere angetroffen:
‚Graureiher: am 18.8. einer im Harten Born stehend, am 4.9.2003 einer die westliche Reihe der WKA abfliegend(Abstand 100 m, halbe Anlagenhöhe),
- Raubwürger: einer von November bis Februar im WP, am 12.11.2003 unmittelbar am Fuß einer WKA sitzend,
- Wacholderdrossel: am 31.12.2003 etwa 60 und am 7.1.2004 etwa 30 Ind. in einer Hecke am Fuß einer WKA rastend, nach dem Auffliegen im Gebüsch unter benachbarter WKA einfallend,
- Ringeltaube: im März 2004 ein Trupp(15 Ind .) zwischen zwei WKA etwa in Masthöhe fliegend, Elster: zwei Ind. im März 2004 längere Zeit im WP,
4.2.3 Kollisionsopfer im Windpark bei Wittmannsdorf
Während vorgezogener Kontrollen fand K.-D. Gierach am 1.10.1997 im WP einen toten Turmfalken(ad. Weibchen) und am 24.6.2000 eine noch lebende Lachmöwe mit abgeschlagenem Flügel. Beide waren wohl mit den Rotoren der WKA kollidiert.
Bei den planmäßigen Kontrollen wurden im April 2003 weitere vier Kollisionsopfer gefunden: ‚Stockente: 2.4.2003, etwa 50 m von WKA ent
fernt, Weibchen,
» Höckerschwan: 7.4.2003, gegen WKA geflogen und anschließend(wohl von einem Rotfuchs auf den Acker gezogen,
» Lachmöwe: 16.4.2003, etwa 15 m nordöstlich einer WKA ,
- Rotmilan: 27.4.2003, noch lebend mit zerschlagenem Flügel unter einer WKA , in eine GreifvogelPflegestation überführt.
Von Anfang Mai 2003 bis Ende April 2004 gab es an den sieben WKA noch zwei weitere Kollisionsopfer:
- Weißstorch: 28.5.2003, tot unweit vom Mastfuß der WKA , Liegedauer 1 bis 2 Tage, zerschlagener Kopf (Abb. 35 und 36),
‚ Türkentaube: 17.3.2004, zwischen zwei WKA, mit den Abspannseilen des Windmessmastes(Abb. 6) kollidiert.
Abb. 35: Fundort des bei Wittmannsdorf mit einer WKA kollidierten Weißstorchs. 28.5.2003. Foto: J. Illig.
Fig. 35: Location of a White Stork turbine mortality near Wittmannsdorf.
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