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Band 15 Sonderheft
Seite
65
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Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel 65

Abb. 46: Baumgesäumter Weg im WP bei Falkenberg. 20.9.2005. Foto: R. Möckel.

Fig. 46: A tree-lined lane in the wind farm near Falken­berg.

4.5.2 Ziehende/rastende Vögel im Windpark bei Bischdorf

Im Juli/August 2003 waren es vor allem Feld- und Haussperlinge sowie Grünfinken, die in großen Scharen(bis über 200 Ind.) in einem Sonnenblu­menfeld unter den WKA Nahrung suchten. Stieglit­ze bevorzugten Disteln auf den Sukzessions­ flächen . Regelmäßig durchflogen auch Mäuse­bussard, Sperber, Rotmilan und Turmfalke das Innere des kleinen WP. Diese Greifvögel wahrten, ebenso wie der Kolkrabe, in der Regel einen Min­destabstand von 50 m zu den WKA . Allerdings pas­sierte am 28.8.2003 eine Rohrweihe ein stehendes Rotorblatt in nur 10 m Entfernung. Auch Finken­schwärme flogen in geringer Höhe über dem Erdboden oft nur wenige Meter neben dem Mast einer WKA vorbei.

Während des sich im September 2003 verstärken­den Herbstzuges erwies sich die Dubrauer Höhe auf Grund ihrer exponierten Lage als guter Standort zur Beobachtung des Vogelzugs. Insgesamt wurden 27 Arten Durchzügler erfasst(Tab. 24). Der größte Trupp bestand aus etwa 300 Staren, die am 28.9.2003 in 30 m Höhe und im Abstand von 150 m an einer WKA vorbei flogen. Ansonsten übte noch immer das Sonnenblumenfeld bzw. nach der Ernte der Stoppelacker für Feldsperlinge(bis 100 Ind.) und Grünfinken(bis 160 Ind.) eine große Anzieh­ungskraft aus. Auch Mehlschwalben(bis 25 Ind .) jagten hier bevorzugt.

Bemerkenswert ist in diesem Monat auch das gehäufte Auftreten von Baumpieper(bis 24 Ind .) und Goldammer(bis 27 Ind .) sowie der ersten zie­

Tab. 22: Brutvögel im WP bei Bischdorf(Frühjahr 2003). Table 22: Breeding birds in the wind farm near Bischdorf (spring 2003).

Rote Liste

Art Häufigkeit

Wachtel Ringeltaube Turteltaube Kuckuck Buntspecht Feldlerche Heidelerche Baumpieper Schafstelze Bachstelze Rotkehlchen Nachtigall Braunkehlchen Schwarzkehlchen Amsel Singdrossel Gelbspötter Sperbergrasmücke Klappergrasmücke Dorngrasmücke Gartengrasmücke Mönchsgrasmücke Zilpzalp Fitis Pirol Neuntöter Eichelhäher Star Buchfink Grünfink Stieglitz Bluthänfling Goldammer Ortolan 3 Grauammer 2 35 Arten Brutvögel, davon sieben der Roten Listen

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henden Gänse. Am 14.9.2003 waren es 21 Graugän­se, die deutlich höher als die WKA fliegend die WKA im Abstand von rund 100 m tangierten. Am 27.10.2003 passierten 33 Graugänse den WP in nur 80 m Flughöhe, wobei sie etwa 200 m Abstand zur nächsten WKA hielten. Auf dem unweit gelegenen Bischdorfer See wurden im September außerdem bis zu 35 rastende Kormorane beobachtet. Nordische Gänse(überwiegend Saatgänse) wur­den erstmals am 23.10.2003 notiert. An diesem Tag